Münster am Tabellenende: "Es läuft einfach alles gegen uns"
Mit identischer Bilanz (ein Sieg, ein Unentschieden, vier Niederlagen) starteten der SC Preußen Münster und der 1. FC Magdeburg in den 7. Spieltag. Am Ende waren es die Gäste aus Magdeburg, die im Preußenstadion vor 6.283 Zuschauern die Oberhand behielten. In der Tabelle sind die Westfalen nun das Schlusslicht.
Blitzstart für die Gäste: 0:1 nach sechs Minuten
Die Enttäuschung war allen Beteiligten nach dem Schlusspfiff ins Gesicht geschrieben. „Wir kassieren zwei Gegentore, kämpfen uns super zurück, bekommen wieder ein unnötigen Treffer und stehen am Ende mit leeren Händen da“, fasste Stürmer Jesse Weißenfels die Partie zusammen. Das Spiel begann für die Preußen denkbar schlecht. Schon nach sechs Minuten gerieten sie durch einen Foulelfmeter in Rückstand. Kurze Zeit später setzte es den nächsten Paukenschlag: Der SCP, der weiterhin das Spiel bestimmte und auch zu Chancen kam, fing sich das zweite Gegentor nach einem Freistoß (24.).
SCP steckt nicht auf: 2:2 nach 0:2-Rückstand
Wer annahm, die Gastgeber würden sich nun ihrem Schicksal ergeben, sah sich aber getäuscht. „Wir haben eine brutale Moral gezeigt und so gespielt, als würde es noch 0:0 stehen“, beschrieb Michele Rizzi den Anschlusstreffer. Es war Jesse Weißenfels, der nur drei Minuten später das 1:2 markierte. Für einen Blitzstart nach der Pause sorgten dann erneut die Preußen. Adriano Grimaldi hämmerte ein Zuspiel von Rizzi unter die Latte – 2:2 nach 47 Minuten. Die Adlerträger, die nun den 0:2-Rückstand egalisiert und Moral bewiesen hatten, spielten gut nach vorne, die ganz klaren Möglichkeiten blieben allerdings Mangelware.
Erneuter Rückschlag nach Aufholjagd
„Wir müssen das einfach brutaler und konsequenter verteidigen“, so Preußen-Coach Horst Steffen. Was war gemeint? In der Drangphase der Gastgeber schlug Magdeburg erneut zu. Abermals war es ein Freistoß, aus dessen Gewühl Handke als Sieger hervorging und zum 3:2 einschob. Am Ende war die Abwehr der Gäste optimal organisiert und beim SCP fehlte die letzte Konsequenz im Spiel nach vorne. Unterm Strich steht die fünfte Niederlage der Saison und der letzte Tabellenplatz. „Es ist extrem ärgerlich und nicht zu erklären. Diese Saison läuft einfach alles gegen uns“, so Schlussmann Max Schulze Niehues, der an allen drei Gegentreffern chancenlos war.
Drei Standards besiegeln Preußens Niederlage
Der SC Preußen steht sich derzeit in den entscheidenden Situationen selbst im Weg. Ein Foulelfmeter und zwei Tore nach Freistößen brachten den SCP trotz ordentlicher Leistung auf die Verliererstraße. „Die Tore die wir kriegen, dürfen wir nicht bekommen. Wir haben heute so mit Herz gespielt, waren uns sicher, dass wir es schaffen und dann killt uns am Ende wieder ein Standard“, fasste Rizzi enttäuscht zusammen. Sogar Gäste-Coach Jens Härtel schien auf der Pressekonferenz nach der Partie Mitleid mit den Preußen zu haben: „Für die Preußen, die ein guter Verein sind und hier eine gute Arbeit leisten, tut es mir etwas leid.“ Worte, für die man sich in Münster derzeit nichts kaufen kann, halten sie doch am Ende des Spieltages die Rote Laterne in ihren Händen.
Mittwoch zum nächsten Kellerduell
Auf „die vorhandene Entwicklung aufbauen“ möchte Trainer Steffen dennoch nach der Begegnung. „Es war ein besseres Spiel, als die vergangenen Partien. Darauf können wir aufbauen“, so der 47-Jährige. Ein Fortschritt sei zu erkennen, „aber die Ergebnisse sind nicht da. Es ist vor allem für das Team ärgerlich, weil sie am Limit gelaufen sind und am Ende mit null Punkten dastehen.“ Sich schütteln und dringend punkten, sollten die Adlerträger nun am folgenden Mittwoch. Im zweiten Spiel der Englischen Woche treffen sie mit dem FSV Frankfurt auf einen unmittelbaren Konkurrenten aus dem Tabellenkeller.