Münster im Tal der Tränen: "Abstieg tut extrem weh"

Nach neun Drittliga-Jahren in Folge muss der SC Preußen Münster den bitteren Gang in die Regionalliga antreten. Die Enttäuschung über den Abstieg war unmittelbar nach dem 0:3 gegen Meppen riesengroß.

Scherder wird deutlich

Leer waren sie, die Blicke der Spieler, die nach dem Abpfiff enttäuscht zu Boden gingen. Weil Chemnitz im Parallelspiel in Zwickau nicht mehr zum Ausgleich kam, war der Abstieg besiegelt. Als Simon Scherder einige Minuten nach Abpfiff zum Interview mit "Magenta Sport" kam, stand ihm die Betroffenheit ins Gesicht geschrieben: "Es tut mir leid für alle Fans und Mitarbeiter", sagte er mit dünner Stimme und Tränen in den Augen. Zum Auftritt während der 90 Minuten fand der 27-Jährige deutliche Worte: "In einem Spiel, wo es um alles geht, kann man nicht so eine Vorstellung bringen."

Schon nach fünf Minuten lagen die Preußen zurück, nach Wiederbeginn schlug Meppen binnen zwei Minuten doppelt zu. "Es kann nicht sein, dass du nach 50 Minuten 0:3 hinten liegst", war Scherder sichtlich gefrustet und meinte: "Wir waren in den entscheidenden Momenten einfach viel zu weit weg. Der Abstieg tut extrem weh. So kannst du nicht auf den Platz gehen."

"Große Leere" bei Hildmann

Auch Trainer Sascha Hildmann verspürte eine "große Leere" und hatte unmittelbar nach dem Spiel noch keine Erklärung für den Abstieg. Eine könnte sein: Münster schoss zu wenige Tore. Gerade mal zwei waren es in den letzten sieben (!) Spielen. "Wenn du nicht absteigen willst, musst du eben mal ein Tor schießen. Gelegenheiten hatten wir genug – nicht nur heute. Aber heute hätten wir wohl noch drei Stunden spielen können, aber keinen Treffer erzielt", stellte der Preußen-Coach treffend fest. Ob es für ihn bei den Adlerträgern weitergeht, ist noch offen. "Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht". Besonders bitter: Sein Schnitt von 1,35 Punkten aus 17 Spielen hätte auf die Saison hochgerechnet wohl für den Klassenerhalt gereicht.

Entsprechend sind die Ursachen für den Abstieg auch nicht in den letzten Wochen zu suchen. Vielmehr war es eine Phase von 14 sieglosen Spielen im Herbst, die den Preußen nun den Liga-Verbleib kostete. Damals stand Sven Hübscher an der Seitenlinie. Möglicherweise hat man zu lange am 41-Jährigen, unter dem Münster nur zwei von 17 Liga-Spielen gewinnen konnte, festgehalten. So kehren die Preußen nun nach neun Jahren in die Regionalliga zurück, der Traum von der 2. Bundesliga rückt damit in ganz weite Ferne. Selbst eine schnelle Rückkehr in die 3. Liga scheint angesichts der finanziellen Situation und der starken Konkurrenz (unter anderem Essen und Oberhausen) fraglich. 

   

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