Münster-Pleite gegen Jena: Trinkpause als Knackpunkt
Der erste Rückschlag: Nach dem furiosen Auftaktsieg in Köln musste Preußen Münster gegen Carl Zeiss Jena eine unnötige Niederlage hinnehmen. Preußen-Trainer Marco Antwerpen zeigte sich nach dem Spiel angefressen und klagte über zu wenig Gegenwehr nach dem Rückstand.
Jena dämpft Preußen-Euphorie
Ungewohntes Bild vor dem Spiel: Preußen Münster grüßt von der Tabellenspitze. Nach lediglich einer Partie hatte das zwar nicht sonderlich viel zu sagen, die Erwartungen nach dem überzeugenden Auftakt gegen Fortuna Köln waren jedoch durchaus gestiegen. Umso bitterer die Pleite gegen Jena. "Heute ist die Gefühlslage, dass ich mich absolut darüber ärgere", erklärte Trainer Antwerpen auf der Pressekonferenz.
Worauf sich der 46-Jährige bezog: Preußen startete gut, ließ sich durch das erste Gegentor jedoch völlig aus dem Konzept bringen. Die Adlerträger begannen druckvoll, ließen den Ball gefällig laufen und schienen trotz großer Hitze nahtlos an die Leistung aus der Vorwoche anzuknüpfen. Dann eine Trinkpause und das besagte Gegentor: Wolfram köpfte nach einem Eckball ein (25.). Die Münsteraner verloren nun den Kopf. Jena-Angreifer Brügmann nutzte dies und erhöhte in der 38. Spielminute. Erst in der zweiten Halbzeit fanden die Preußen wieder zu sich. Offensichtlich zu spät – lediglich der Anschlusstreffer durch René Klingenburg sprang noch heraus (48.).
"Müssen uns kritisch hinterfragen"
Etwas konsterniert wirkte Marco Antwerpen auf der Pressekonferenz nach Spielende. Seine Spieler hatten zwar kämpferisch alles gegeben, sich aber eben auch für etwa 20 Minuten ziemlich planlos über den Rasen bewegt. Genug Zeit für Jena, um den letztlich entscheidenden Vorsprung herauszuschießen. Trinkpause, Eckball, Gegentor – ärgerlich, aber eigentlich nichts allzu Ungewöhnliches im Fußball. "Danach müssen wir einfach weitermachen", erkannte auch Antwerpen. "Das hat das Spiel heute gezeigt."
Auch die Spieler traten nach der Partie mit gemischten Gefühlen vor die Mikrofone. "Wir müssen uns selber kritisch hinterfragen", bilanzierte etwa Verteidiger Fabian Menig. "Ich denke, wir haben 25 super Minuten gespielt, kriegen dann das eins zu null nach einem Standard." Gegen Jena reichte dies bereits, um die Preußen aus dem Konzept zu bringen und damit gleichzeitig für die erste Niederlage.