2:1 trotz Rückstand! Münster gewinnt Derby gegen Bielefeld
Der SC Preußen Münster gewann am frühen Sonntagnachmittag ein sehr unterhaltsames westfälisches Derby gegen Arminia Bielefeld mit 2:1. Das Aufeinandertreffen der nur 88 Kilometer auseinander liegenden Städte übte so einen großen Reiz auf die Zuschauer aus, dass der Anstoß mit ein paar Minuten Verspätung erfolgte. Probleme am Einlass waren der Grund.
Kyerewaa kontert Biankadis Führung
Münster setzte auf das bewährte Personal – es gab keine Änderungen im Vergleich zum letzten Ligaspiel vor der Winterpause in Unterhaching. Die Arminia setzte mit Corboz und Momuluh ihre beiden Neuzugänge gleich direkt von Beginn an ein. Nach einer Gedenkminute für Franz Beckenbauer gab Schiedsrichter Lars Erbst das Spiel vor mit 11.744 Zuschauen ausverkauften Preußenstadion frei. Wie auch in den anderen deutschen Stadien schwiegen die Fans in den ersten zwölf Minuten. Nach Ende des Boykotts flog unter anderem eine Ketchupflasche auf den Platz, sodass die Partie für mehre Minuten unterbrochen werden musste.
Die Anfangsviertelstunde gestaltete sich für beide Teams schwierig. So wirklich wollte sich keiner aus der Deckung locken lassen. Es fehlte an Tempo, Kreativität und Überraschungsmomenten. Für den ersten negativen Höhepunkt sorgte der Bielefelder Neuzugang Momuluh, der sich nach 19 Minuten eine verdiente Gelbe Karte für eine Schwalbe in der Nähe des Münsteraner Strafraums einheimste und dafür vom Heimpublikum böse ausgepfiffen wurde. Danach nahm das Spiel aber Fahrt auf. Lannert zimmerte nach einem Pass von Schreck die Kugel an die Latte (20.). Nur einen Moment danach hatte Momuluh die Führung auf dem Fuß, zögerte aber zu lange und wurde letztlich geblockt (21.).
Nach aufregenden zehn Minuten verflachte die Partie urplötzlich wieder, und das Geschehen spielte sich zwischen den Strafräumen ab. Erst in der 33. Minute kamen die Preußen durch Grodowski erstmals gefährlich vor das Tor der Gäste. Der Schuss des 26-Jährigen flog allerdings am langen Eck vorbei. Nur zwei Minuten später zeigte Schiri Erbst auf den Elfmeterpunkt. Böckle hatte Boujellab im Strafraum klar erwischt. Biankadi ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte souverän zur Bielefelder Führung (36.). Münster wachte durch den Rückstand auf. Mrowcas Schussversuch landet irgendwie bei Kyerewaa, der Kugel annahm und sie humorlos unter die Latte knallte – Ausgleich (42.). Damit ging es dann auch in die Kabinen.
Grodowski wird zum Matchwinner für Preußen
Münster nahm den Schwung des Ausgleichs direkt mit in den zweiten Spielabschnitt, zu dem beide Teams ohne Wechsel erschienen. Schon nach 30 Sekunden kam Torschütze Kyerewaa zum Abschluss, wurde aber geblockt (46.). Kurz danach schlenzte der sehr aktive Momuluh den Ball auf der anderen Seite an den Pfosten (49.). Um weiter Druck auf den Gegner ausüben zu können, nahm Arminia-Trainer Mitch Kniat einen Doppelwechsel vor. Wintzheimer und Shipnoski kamen für Schreck und Momuluh (58.). Nur eine Minute später handelte sich Özkan eine Verwarnung ein, nachdem dem er Grodowski zu Fall gebracht hatte.
Eben jener Grodowski war es dann, der das Spiel zu Gunsten der Hausherren drehte. Bielefeld bekam nach einer Ecke die Kugel nicht geklärt, Schneider köpfte vor die Füße von Lorenz, nach dessen Flanke hielt Kersken stark gegen ter Horst und Grodowski war es dann zu bunt, also knallte er das Spielgerät unter die Latte (67.) zur Führung. Die Gäste investierten dann mehr in ihre Offensive, es sprang aber nur ein harmloser Schuss von Klos heraus, den Schulze Niehues souverän aufnehmen konnte (75.). In der Folgezeit stand Münster hinten aber sicher, sodass es schließlich nach fünf Minuten Nachspielzeit beim nicht unverdienten 2:1 für Preußen blieb.
Durch den Sieg verbessert sich Münster auf Rang elf, während die Arminia auf Platz 14 festhängt und nur fünf Punkte vor der Abstiegszone liegt. Für beide Teams geht es am Mittwoch in der Englischen Woche schon weiter. Münster reist nach Ingolstadt, und Mitch Kniats Team empfängt den anderen Aufsteiger aus Ulm.