Münster und die besonderen Tore: "Das hat Gänsehaut gegeben"
Kunststücke aus dem Kuriositätenkabinett beim SC Preußen Münster: Nach besten Chancen in der Offensive sicherten sich die Adlerträger den 3:2-Erfolg über den 1. FC Kaiserslautern dank dreier besonderen Tore. Das verursachte nicht nur bei Cheftrainer Sven Hübscher eine Gänsehaut.
"Den wollte ich mit aller Macht halten"
Wer nicht den Weg ins Stadion findet, für den ist es heutzutage Gang und Gäbe, Fußball-Spiele auf mehreren Medien gleichzeitig zu verfolgen. Livestream auf dem Fernseher, Tor-Ticker auf dem Handy. Kurios wird es nur, wenn natürlich nicht beides haargenau gleichzeitig abläuft und so wird sich der eine oder andere Zuschauer der Partie zwischen Münster und Kaiserslautern möglicherweise gewundert haben, als beim Stand von 0:1 in den Live-Bildern ein Elfmeter für den 1. FCK gepfiffen wird und der Tor-Ticker keine Minute später den 1:1-Ausgleich vermeldet. "Ich hab mich schon brutal geärgert über den Elfmeter, den muss ich mir nochmal angucken. Den wollte ich mit aller Macht halten", erklärte SCP-Hauptdarsteller Maximilian Schulze Niehues beim Vereins-TV die Einleitung des besonderen Ausgleichs für Münster: "Dann hab ich Dadashov vorne gesehen, den langen Abschlag gemacht und dann haben die Jungs das da vorne geregelt."
Es war der erste Akt eines Kuriositätenkabinetts, denn während sich die Lautrer vor dem Kasten von Schulze Niehues äußerst effizient zeigten, ließen die Adlerträger zahlreiche eigene Chancen ungenutzt. Und so kam es, dass der erneute Ausgleich innerhalb von 120 Sekunden nach dem zweiten Rückstand fiel. "Wir haben eine richtig, richtig starke Moral gezeigt. Und auch fußballerisch war es eine gute Leistung von uns", lobte Schulze Niehues die Mannschaft, die in der Schlussphase dann doch noch das Spiel für sich drehte: FCK-Keeper Lennart Grill ließ einen Freistoß von Salif Özcan durch die Hände flutschen, der dritte Treffer war perfekt.
Hübscher sieht eine Einheit
"Wenn man Kritik finden will, dann sind es die nicht genutzten Torchancen und dass wir bei den Gegentoren ein bisschen naiv verteidigt haben", ordnete auch Schulze Niehues das Geschehen auf dem Platz am Ende richtig ein, der trotzdem keine Zweifel am Ergebnis hatte: "Über dem Kamm war es ein verdienter Sieg." Das sah auch Torschütze Simon Scherder ähnlich, den der zweite Abschnitt Nerven gekostet hatte: "Die ganze zweite Halbzeit war schon sehr, sehr hart, da war alles dabei." Die Adlerträger seien "nicht eiskalt" gewesen, doch Scherder korrigierte sich schnell auf: "Zumindest erstmal."
Die Leidenschaft seiner Mannschaft übertrug sich dann auch auf Cheftrainer Sven Hübscher. "Ich hab auch ein paar Meter gemacht, ich weiß auch noch nicht richtig, was ich zu dem Spiel sagen soll", war der Fußballlehrer nach Abpfiff noch beeindruckt vom Comeback seiner Spieler. Der 40-Jährige sprach von einer "respektablen Leistung" am Ende der Englischen Woche und betonte, dass der Sieg auch dank der Fans möglich war: "Das Stadion war heute richtig gut. Das war ein Moment, wo Stadion, Mannschaft, alles eine Einheit war und das hat Gänsehaut gegeben. Das war einfach nur geil."
Für den nächsten Gänsehautmoment können die Münsteraner schon am Dienstag (18:30 Uhr) im Landespokalspiel gegen den SC Reken sorgen, woraufhin es am übernächsten Samstag (14 Uhr) in der Liga gegen die Würzburger Kickers weitergeht.