Münsters Lebenszeichen: "Warum sollen wir Angst haben?“
Bei Preußen Münster blühen nach acht Monaten im Tabellenkeller die Träume vom Klassenerhalt. Durch den fulminanten 4:2-Erfolg gegen den direkten Rivalen Hallescher FC sind die Aussichten der Westfalen auf ein Happy End im Abstiegskampf aufgrund des wiederhergestellten Kontaktes zum rettenden Ufer so gut wie lange nicht mehr.
Nur noch drei Punkte Rückstand
"Man hat gesehen, was wir vorhaben“, kommentierte Trainer Sascha Hildmann im "Telekom"-Interview den trotz aller Widrigkeiten im Vorfeld vollauf gelungenen Einstieg seiner Elf in die entscheidende Saisonphase. "Solch einen Einstand wünscht man sich natürlich. Dass es so gekommen ist – umso besser.“
Durch das äußerst kraftvolle Lebenszeichen in einem wahrhaftigen Sechs-Punkte-Spiel verkürzte Hildmanns Mannschaft ihren Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze auf nur noch drei Zähler. So greifbar nahe war die Rettung zuletzt nach dem 21. Spieltag Ende Januar, nachdem Münster rund einen Monat zuvor schon einmal eine Hypothek von acht Punkten Rückstand zu tragen hatte. Im Auswärtsspiel am Mittwoch bei Bayern München winkt den Adlerträgern die Chance, erstmals seit dem neunten Spieltag im vergangenen September wieder die Abstiegsplätze zu verlassen.
Durch ihre beharrlich-konstante Aufholjagd mit nunmehr drei Siegen in den vergangenen sechs Spielen bei nur einer Niederlage gehen die Münsteraner, die den HFC schon vor der Pause durch Treffer von Kevin-Pires Rodrigues (4.), Maurice Litka (12.) und Luca Schellbacher (31.) geradezu überfuhren und durch Litkas zweiten Treffer (76.) endgültig in die Knie zwangen, die anstehenden Aufgaben mit deutlich breiter gewordener Brust an. "Wir sind seit Winter zusammen, hatten positive Ergebnisse und positive Spiele – warum sollen wir denn Angst haben? Wir haben gar keine Angst“, beschrieb Hildmann den Kampfgeist innerhalb seines Teams.
Litka: "Wurden belohnt"
Tatsächlich trumpfte Münster im Duell mit Halle mit spürbarer Entschlossenheit sowie ohne sichtbare Verunsicherung auf und ließ dabei praktisch alle Zweifel an der Verfassung der Mannschaft nach der langen Corona-Unterbrechung vergessen. "Wir haben in der Vorbereitung sehr, sehr hart gearbeitet. Da hat sich wirklich keiner geschont. Ich glaube, so hart wie wir trainiert haben, so wurden wir im Spiel dafür belohnt“, meinte Doppeltorschütze Litka nach Spielschluss.
Für Hildmann war neben dem regelrechten Offensiv-Orkan in der ersten Spielhälfte vor allem die konzentrierte Defensivleistung der Schlüssel zum Sieg seines Teams gegen die weiter kriselnden Saalestädter: "Wir haben sehr strukturiert verteidigt.“ Eine gute Grundlage für die Reise nach München.