"Müssen uns ein Stück weit schämen": Alarmstufe Rot beim FSV

Wer beim FSV Zwickau gedacht hat, nach der Trennung von Joe Enochs würde es auf Anhieb bergauf gehen, sah sich gewaltig getäuscht. Beim 0:4 in Duisburg kassierten die Schwäne am Samstag die zweithöchste Niederlage in dieser Saison zeigten dabei eine derart schwache Leistung, dass nun einmal mehr die Alarmglocken schrillen.

Lenk sieht "krasse individuelle Fehler"

Nein, Co-Trainer Robin Lenk, der nach dem Enochs-Aus als Interimscoach an der Seitenlinie stand, versuchte erst gar nicht, die Niederlage schönzureden. "Wenn man die zweite Halbzeit sieht, dann geht das Ergebnis voll in Ordnung", sagte er bei "MagentaSport". Worauf der 38-Jährige anspielte: Bereits nach 49 Minuten war die Partie mit dem 0:3 entschieden, als sich die Zwickauer nach einem Einwurf überrumpeln ließen. Und dem 0:4 in der 67. Minute ging ein katastrophaler Fehlpass von Patrick Göbel voraus. "Wenn man so viele krasse individuelle Fehler macht, die auch zu Gegentoren führen, ziehen wir uns natürlich selbst die Beine weg", analysierte Lenk, nachdem die Hintermannschaft schon bei den ersten beiden Gegentreffen (24. / 41.) nicht wirklich gut aussah.

"Mit jedem Gegentor sind wir unsicherer geworden", merkte der 38-Jährige an und führte dies auch auf die Ereignisse unter der Woche zurück. Demnach habe die Trennung von Joe Enochs Spuren bei der Mannschaft hinterlassen. "Das muss man ganz klar sagen." Doch auch wenn die Situation im Vorfeld des Spiels nicht einfach war: "So kann man keine Spiele gewinnen, so können wir nicht auftreten", schlug Lenk Alarm und gab seiner Mannschaft einen klaren Auftrag mit auf den Weg: "Wir müssen schleunigst zusehen, dass wir mit Rückständen anders umgehen, über 90 Minuten eine andere Körpersprache zeigen und die krassen Fehler abstellen – sonst wird es schwer."

"So reicht es nicht, um in der 3. Liga zu bleiben"

Auch Nils Butzen fand im Vereins-TV deutliche Worte zum schwachen Auftritt: "So eine Leistung reicht nicht, um in der 3. Liga zu bleiben. Wir haben den Gegner eingeladen und müssen uns ein Stück weit für die Leistung schämen." Dabei sei im Team durchaus individuelle Qualität vorhanden. "Leider weisen wir es aktuell zu selten nach." Dass es im Team stimmt, daran ließ der 29-Jährige keine Zweifel: "Ich kann meine Hand dafür ins Feuer legen, dass wir zusammenstehen. Aktuell sieht man es leider nicht."

Das führte in Duisburg dazu, dass die mitgereisten Fans das Team vor dem Gästeblock zur Rede stellten. "Der Tenor war durchweg positiv, das muss man den Fans hoch anrechnen", berichtete Butzen und sprach den Anhängern ein Lob aus. "Wir müssen nun dafür sorgen, dass die Stimmung nicht umschwenkt. Dafür braucht es Leistungen, die Mut machen." Ähnlich sah es Davy Frick: "Wir schätzen es sehr, was wir für eine Fanszene haben. Jetzt sind wir mal gefragt, drei Punkte zu holen." Denn mit so einer Leistung wie in Duisburg "wird es nicht reichen", prophezeite der 32-Jährige. Immerhin: Weil auch Dortmund II und Oldenburg verloren haben, bleibt es bei einem Zähler Rückstand auf das rettende Ufer. Allerdings kommt am nächsten Samstag nun ausgerechnet der souveräne Tabellenführer aus Elversberg nach Zwickau. Schon ein Punkt wäre ein großer Erfolg. Diesen einzufahren, wird dann womöglich schon die Aufgabe des neuen Cheftrainers sein, der nach bisherigen Planungen in der kommenden Woche vorgestellt werden soll. Ob er die schnelle Wende einleiten kann?

   

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