"Müsste schon viel passieren": SVE-Aufstiegsparty mit Handbremse

Spätestens jetzt gibt es kaum noch Zweifel: die SV Elversberg wird in der kommenden Saison in der 2. Liga spielen. Zu 100 Prozent sicher ist das zwar noch nicht, doch sechs Punkte Vorsprung auf den 1. FC Saarbrücken und eine um 15 Treffer bessere Tordifferenz sollten nach menschlichem Ermessen reichen. Daher wurde der Aufstieg am Samstag bereits gefeiert – wenn auch mit angezogener Handbremse.

"Die Faktenlage ist ja irgendwo klar"

Es waren durchaus skurrile Szenen, die sich unmittelbar mit Abpfiff in der Kaiserlinde abspielten: Während einige Spieler jubelnd die Arme nach oben rissen und feierten, wusste manch einer noch nicht so recht, wie mit der Situation umzugehen ist. Denn dass das Unentschieden noch nicht zum endgültig sicheren Aufstieg reicht, war allen bewusst. "Direkt nach dem Abpfiff war ein Stück weit Enttäuschung da, weil wir gegen zehn Mann das Spiel nicht zu Ende gebracht haben", sagte Marcel Correia, der nach 52 Minuten das 1:0 erzielt hatte, bei "MagentaSport". In Überzahl kassierte Elversberg neun Minuten vor Schluss den Gegentreffer und verpasste es damit, endgültig alles klar zu machen.

Und dennoch: "Die Faktenlage ist ja irgendwo klar", wusste Correia. "Es müsste schon viel passieren." Konkret: Der 1. FC Saarbücken müsste in zwei verbleibenden Spielen 15 Tore aufholen, um der SVE den Aufstieg noch streitig zu machen. Ein Szenario, das zwar theoretisch möglich, aber extrem unwahrscheinlich ist. "Das werden wir nicht zulassen. Wenn wir es noch hinbekommen sollten, das zu vergeigen, wäre das kolossal", so der Abwehrspieler.

Steffen noch "ein bisschen zwiegespalten"

Auch die Fans wussten um die Konstellation – und stürmten nach anfänglichem Zögern in Scharen auf den Platz. Parallel wurden auf der Haupttribüne Konfetti-Regen abgefeuert, während über die Gegentribüne einige Feuerfontänen in den Himmel emporstiegen. Auf dem Platz wurde derweil eine Bühne aufgebaut, wo sich die Spieler anschließend den Fans zeigten.

imago

Auch Trainer Horst Steffen war mittendrin, wenngleich er sich noch "ein bisschen zwiegespalten" gab: "Normalerweise kann nichts mehr schiefgehen, bei so vielen Toren Vorsprung sollte es reichen. Aber ich hätte es gerne endgültig gehabt." Und dennoch: Zumindest mit angezogener Handbremse konnte der 54-Jährige feiern: "Ein Bierchen werde ich mir sicherlich gönnen, mehr aber auch nicht."

imago

"Größen Dank an alle, die mitgeholfen haben"

Die Fans hätten es aber verdient, "dass wir hier eine kleine Party machen", sagte Steffen. "Das ist so ein großes Ding für sie, dass wir von der Regionalliga durchgestartet sind. Und das in einer Art und Weise, mit der wir begeistern konnten. Das macht mich zufrieden." Wie der Elversberger Coach verriet, sei intern bereits zur Winterpause der Aufstieg als Ziel ausgerufen worden. Nur eben nicht öffentlich. "Das wäre hochnäsig gewesen", meinte Steffen. "Doch nur zu sagen, wir wollen Fünfter werden, fand ich nicht sinnvoll." Trotz des großen Erfolgs gab der 54-Jährige sich gewohnt bescheiden. "Ich nehme das Lob gerne an, aber es waren noch so viele andere daran beteiligt. Größen Dank an alle, die mitgeholfen haben."

imago

Aufstieg auf dem Sofa?

Und wer weiß: Vielleicht kann die Handbremse schon am Sonntag oder Montag endgültig gelöst werden. Das wäre der Fall, wenn Saarbrücken oder Dresden nicht gewinnen sollten. Ansonsten kann die SVE am kommenden Samstag in Ingolstadt endgültig alles klar machen. Schon ein Punkt würde ausreichen, selbst eine Niederlage werden sich die Saarländer erlauben können – wenn nichts völlig Verrücktes passiert. Mit einem Sieg wäre Elversberg zudem auch aus eigener Kraft Meister. Es wäre der krönenden Abschluss einer herausragenden Saison, die Elversberg in die 2. Liga gebracht hat.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button