Muss der HFC nach Leipzig oder Berlin ausweichen?

Zwar rechnet der DFB mit der Freigabe aus der Politik für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der 3. Liga, doch falls einzelne Stadien nicht zur Verfügung stehen sollten, müssen die Klubs wohl umziehen. Für den HFC sollen nach Angaben der "Mitteldeutschen Zeitung" (MZ) Leipzig und Berlin als mögliche Ausweichstandorte festgelegt worden sein.

Rauschenbach schimpft

Bis zum 27. Mai ist in Sachsen-Anhalt sämtlicher Trainings- und Wettkampfbetrieb untersagt – entsprechend kann der HFC nach aktuellem Stand nur in Kleingruppen mit fünf Spielern trainieren. Sollte das Wettkampfverbot verlängert werden, stünde der HFC bei dem geplanten Re-Start der Saison am 26. Mai ohne Spielstätte da – unabhängig davon, dass die Stadt Halle Geisterspiele bereits untersagt hat. Damit der Spielbetrieb in der 3. Liga dennoch aufrecht erhalten werden könnte, plant der DFB für diese Fälle offenbar die Benennung von neutralen Spielorten.

Der HFC müsste dann wohl nach Leipzig (40 Kilometer) oder Berlin (180 Kilometer) ausweichen, schreibt die "MZ". Klub-Präsident Jens Rauschenbach ist sauer: "Dem DFB ist es egal, ob wir auf dem Mond oder in Weißrussland spielen." Einen Umzug in ein anderes Stadion hatte Rauschenbach zuletzt eigentlich ausgeschlossen. Doch der DFB beabsichtigt nach wie vor, die Saison fortzusetzen. Entsprechend sah sich der HFC "gezwungen", wie es Rauschenbach am Samstag formulierte, das Training ab sofort wieder aufzunehmen. 

"Dann warten wir lieber noch länger"

Trainer Ismail Atalan zeigt sich in einem Interview mit der Zeitung zwar darüber erfreut, "die Jungs in Aktion zu beobachten und zu schauen, in welcher Verfassung sie sind", doch mit richtigem Training hätten die Übungen momentan nicht viel zu tun: "Im Fußball sind Zweikämpfe entscheidend, die muss man gewinnen. Das fehlt dir bei dieser Art von Training."

Und wenn der HFC bei einem Re-Start nicht in seinem eigenen Stadion spielen könnte, "wäre das eine weitere Wettbewerbsverzerrung", sagt Atalan: "Wochenlang in Quarantäne zu sein, in fremden Stadien zu spielen, Mundschutz an der Außenlinie zu tragen, das macht so keinen Sinn. Dann warten wir lieber noch länger auf Drittliga-Fußball."

   

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