Nach 2:2 gegen Heidenheim: VfL Osnabrück in schwieriger Lage
Samstag, 13. April 2013, 15.48 Uhr: Zwei Wochen zuvor feierten die Fans des VfL Osnabrück noch ausgelassen den Last-Minute-Sieg gegen den F.C. Hansa Rostock (3:2), an diesem Tag aber herrscht absolute Fassungslosigkeit. Nach der wohl besten Leistung in der Rückrunde fingen sich die Osnabrücker nach einem umstrittenen Handelfmeter auch noch in der letzten Sekunde den 2:2-Ausgleich im Topspiel gegen den 1. FC Heidenheim. Die Lila-Weißen haderten nach dem Spiel vor allem mit dem Schiedsrichter. Sportlich haben sie sich aber noch nicht aufgegeben, der Aufstieg scheint – trotz deutlich verschlechterter Ausgangslage – noch möglich.
Beste Rückrundenleistung – Schwacher Schiedsrichter
Fraglos war der VfL Osnabrück am vergangenen Samstag im Topspiel in der osnatel ARENA gegen den 1. FC Heidenheim die bessere Mannschaft. Gegenüber der Vorwoche bei der 2:3-Niederlage beim SV Wehen Wiesbaden zeigten sich die Lila-Weißen stark verbessert, mit veränderter Formation zeigten die Osnabrücker wieder annähernd die Spielfreude, die sie in der starken Hinrunde so auszeichnete. Doch belohnt wurden sie am Ende doch nicht, nein, sie wurden sogar bestraft. Nachdem der VfL in der 19. Minute verdient mit 1:0 durch Zoller in Führung ging, kontrollierten die Osnabrücker das Spiel komplett. Offensiv trat der FCH nicht in Erscheinung, lediglich wenige Versuche aus der Distanz verfehlten das Tor um einige Meter. Kurz vor dem Halbzeitpfiff dann aber der Ausgleich aus heiterem Himmel: Nach einem Freistoß soll VfL-Verteidiger Beermann die Hand am Ball gehabt haben, der ehemalige FIFA-Referee Peter Sippel entschied auf Elfmeter. Die TV-Bilder zeigen: Ja, Beermann hatte die Hand am Ball. Aber eine unnatürliche Handbewegung war bei weitem nicht zu erkennen, zumal der Abwehrmann den Ball erst spät sah. Eine Fehlentscheidung also, die Marc Schnatterer aber dankend annahm (44.). Zu Beginn der 2. Hälfte mussten sich die Osnabrücker dann zwar erst wieder sortieren, zeigten dann aber wieder die Überlegenheit aus der 1. Halbzeit und gingen erneut in Führung – Staffeldt erzielte das 2:1 aus gut zwanzig Metern (68.). Die Partie kannte weiterhin nur eine Richtung, in der 89. Minute hatte Thiel die größte Chance auf dem Fuß, um das Spiel zu entscheiden, vertändelte den Ball dann aber doch noch. Und so waren es die Heidenheimer, die das bessere Ende für sich hatten. Nach einer Flanke schraubte sich Kraus hoch, VfL-Keeper Riemann war sichtlich überrascht über den vom Pfosten ins Tor springenden Ausgleich in der Nachspielzeit (90.+3).
Schlechte Ausgangslage für den Aufstiegskampf
Der eine Punkt fühlte sich dementsprechend wie eine Niederlage für den VfL Osnabrück an, den Spielern stand die Fassungslosigkeit noch einige Minuten nach Abpfiff ins Gesicht geschrieben. Vor allem der unberechtigte Handelfmeter brachte die Spieler und vor allem Trainer Claus-Dieter Wollitz auf die Palme. Wieder einmal seien Grenzentscheidungen gegen den VfL getroffen worden, auf der einen Seite der Strafstoß gegeben, auf der eigenen nicht. Dennoch geben sich die Osnabrücker kämpferisch, der Aufstieg ist trotz deutlich verschlechterter Ausgangslage noch längst nicht abgehakt. Der VfL verlor durch das Unentschieden den Relegationsplatz an den SC Preußen Münster, der einen Punkt mehr und ein Spiel weniger als der VfL auf seinem Konto hat. Arminia Bielefeld belegt mit sechs Punkten Vorsprung den zweiten Platz. Der 1. FC Heidenheim wartet mit einem Punkt und einem Spiel weniger als die Lila-Weißen auf dem vierten Platz auf seine Chance. Aus den verbleibenden fünf Spielen müsste der VfL Osnabrück also bestenfalls das Maximum, also 15 Punkte herausholen, um am Ende zumindest den Relegationsplatz zu belegen. Schwer wird es allemal, zumal wenn Münster (gegen Stuttgart II) und Heidenheim (gegen Halle) ihre Nacholspiele am Dienstag gewinnen. Abgehakt werden muss der Aufstieg also noch nicht, es wird aber in jedem Fall ein hartes Stück Arbeit. Mit der Leistung vom Samstag dürften dem VfL aber noch alle Türen offen stehen.
FOTO: Flohre Fotografie