Nach Abstieg: Preußen Münster strebt Gerichtsprozess an

Die Klub-Verantwortlichen des SC Preußen Münster kämpfen weiter um den Ligaverbleib. In der kommenden Woche könnte es zu einem Musterprozess kommen, wie Präsident Christoph Strässer in der "Bild" durchblicken lässt. Eine endgültige Entscheidung ist aber noch nicht gefallen.

Frust auf den Verband

Schon während der Saison beklagte der Verein immer wieder, dass der Fair-Play-Gedanke kaum noch umgesetzt werden könne. Nun könnte vor einem ordentlichen Gericht ein Musterprozess stattfinden. In die DFB-Gerichte hat man offensichtlich kein Vertrauen mehr, nachdem sich der Klub bereits erfolglos durch mehrere Instanzen kämpfte. "Ich war und bin nicht so naiv zu glauben, dass man von der Gerichtsbarkeit dieses Verbandes, der man sich als Mitglied zu unterwerfen hat, Recht bekommen würde", erklärt Präsident Christoph Strässer in der "Bild". "Ich persönlich werde dafür plädieren, zumindest ein Verfahren als Musterprozess vor ordentlichen Gerichten weiter zu betreiben".

Sollte Münster tatsächlich vor ein Gericht ziehen und Recht bekommen, könnte das Urteil gravierende Folgen für die gesamte Liga haben. Eine nachträgliche Aussetzung des Abstiegs erscheint allerdings unwahrscheinlich. Dennoch möchte man mit dem angestrebten Verfahren zeigen, dass man bereit ist sich zu wehren.

Klagen nach jeder Niederlage

Von Beginn an waren die Vertreter von Preußen Münster gegen den Re-Start nach der Corona-Zwangspause vorgegangen. Nach jeder Niederlage legte der Verein Einspruch gegen die Spielwertung ein, herausgekommen ist dabei aber nichts: Drei von vier Klagen wurden vom DFB bereits als unbegründet abgewiesen, auch Münsters Protest gegen die Wiederaufnahme des Spielbetriebs wurde zurückgewiesen.

Kritisiert wurden die aus Münsteraner Sicht ungleichen Voraussetzungen zwischen den Drittligisten. Die Preußen durften erst fünf Tage vor Wiederaufnahme der Saison – und deutlich später als andere Mannschaften – wieder in den Trainingsbetrieb starten und sehen darin einen Wettbewerbsnachteil. In den verbleibenden Spielen, die im Dreitagesrhythmus ausgetragen wurden, konnten sie den Abstieg in die Regionalliga nicht mehr verhindern.

   

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