Böllerwurf aus MSV-Block: Vier Personen verletzt

Zwar sind die befürchteten Ausschreitungen rund um das Derby zwischen Rot-Weiss Essen und dem MSV Duisburg am Sonntag ausgeblieben, allerdings wurden durch einen Böllerwurf aus dem MSV-Block nach Spielende vier Personen verletzt.

RWE-Fans laufen auf den Platz

Wie die Polizei auf Anfrage von liga3-online.de mitteilte, sei es nach Spielende zunächst zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen Fans beider Mannschaften gekommen, ehe aus dem Gästeblock ein Böller in Richtung der Heimfans geworfen wurde. Durch die Explosion seien drei Ordner sowie ein weiblicher RWE-Fan verletzt worden – sie mussten teilweise im Krankenhaus behandelt werden. Die Polizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz ein.

Zu einem weiteren Zwischenfall kam es rund 25 Minuten nach Abpfiff: Während das Stadion zu diesem Zeitpunkt bereits nahezu vollständig geleert war, öffnete ein RWE-Anhänger ein Fluchttor vor der Westtribüne und lief zusammen mit 50 weiteren Personen auf den Rasen, um in Richtung der MSV-Fans zu gelangen. Die Polizei schritt aber sofort ein und verhinderte ein Aufeinandertreffen der Fanlager. Bei der An- und Abreise der Fans blieb es derweil weitgehend friedlich.

Gedränge und viel Pyro im Gästeblock

Probleme gab es allerdings im Gästeblock, der mit 2.500 Fans besetzt war. Augenzeugen berichten von einem starken Gedränge und Handgreiflichkeiten untereinander. "Das war nicht normal. Einer hat mich gewürgt. Ich fahre jetzt nach Hause", schildert ein 29-Jähriger in der "WAZ". Auch weitere Fans sollen vorzeitig abgereist sein. Überfüllt sei der Block aber nicht gewesen, wie die Polizei mitteilte. Demnach seien für den 2.300 Fans fassenden Stehplatz-Bereich lediglich 2.000 Karten verkauft worden. Und in der Tat gab es im oberen Bereich des Block noch vereinzelt Lücken. Auch für den Sitzplatz-Bereich seien nur 500 der 624 Plätze verkauft worden. Denkbar aber, dass einige Fans mit Sitzplatz-Karten im Stehbereich waren.

Auch die Anreise der MSV-Fans mit dem Zug verlief nicht ganz reibungslos: Erst mit einer Viertelstunde Verspätung hatte sich der Entlastungszug aus Duisburg in Bewegung gesetzt und hing in Essen dann zunächst fest, da Unbekannte Pyrotechnik aus dem einfahrenden Zug geworfen hatten. Für die anschließende Fahrt zum Stadion standen offenbar zu wenige Shuttlebusse bereit, sodass einige Fans erst nach Anpfiff im Block waren. Auch das führte wohl zu dem Gedränge. Vor Spielbeginn und auch mehrmals während der Partie wurde im Gästeblock derweil massiv Pyrotechnik gezündet, was dem MSV nun eine Geldstrafe in fünfstelliger Höhe einbringen dürfte.

   

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