Nach Boykott-Aufruf: Türkgücü stoppt Gäste-Geisterticket-Aktion

Nachdem die Fans von Dynamo Dresden am Montagabend dazu aufgerufen hatten, die Geisterticket-Aktion von Türkgücü München zu boykottieren, hat der Klub den Verkauf von Tickets an die Dynamo-Anhänger nun gestoppt.

"Wollten niemanden verärgern"

In einem Statement spricht Türkgücü von "zahlreichen Nachrichten", die den Klub im Zuge der Aktion erreicht hätten. Entsprechend habe man sich dazu entschlossen, die Kampagne abzubrechen. Seit dem späten Montagabend sind im Ticketshop von Türkgücü München nur noch Geistertickets für den Heimbereich verfügbar. Am Nachmittag hatte der Klub zunächst auch Geistertickets für die Dynamo-Fans zum Preis von 5 Euro angeboten und angekündigt, dass für jede 20. Karte ein Fanbanner bei der Partie am kommenden Montag im Stadion aufgehangen werden könne.

Mit der Aktion wollte Türkgücü den Dynamo-Fans "trotz Abwesenheit" eine Möglichkeit bieten, "ihren Verein zumindest geistig zu unterstützen und sich hier präsent zu zeigen", wie Geschäftsführer Max Kothny erklärt. So sollte das vom gesamten Verein erhoffte Fußballfest vervollständigt werden, denn "zu einem Fußballfest gehören Gästefans", so Kothny. Dass die Aktion sowohl von den eigenen als auch von den Dresdner Fans teilweise nicht akzeptiert worden sei, "haben wir angenommen und uns aus diesen Gründen dazu entschieden, die Aktion zurückzunehmen. Wir wollten mit dieser Aktion natürlich niemanden verärgern", versichert der 24-Jährige. Für die Türkgücü-Fans läuft die Verkauf von Geistertickets derweil weiter: Über 7.100 Karten wurden bislang abgesetzt.

Dynamo-Fans lehnten Aktion ab

Die aktive Dynamo-Fanszene hatte in einer am Montagabend veröffentlichten Stellungnahme "an den gesunden Menschenverstand" aller Dynamo-Fans appelliert, die Kartenaktion nicht zu unterstützen und sich "weiterhin eindeutige von dieser Art des 'modernen Fußballs' zu distanzieren". Weiter hieß es: "Die aktive Fanszene der SG Dynamo Dresden distanziert sich seit vielen Jahren von vermeintlichen Investoren, die Fußballvereine nur noch als Spielzeug und finanzielle Spekulationsobjekte betrachten. Jegliche Versuche so ein Konstrukt in Dresden umzusetzen, wurden hier stets im Keime erstickt. Für welches Chaos diese „Investoren“ sorgen können, sieht man gerade bei unserem nächsten Punktspielgegner in München."

 

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