Nach Fehlstart: MSV trennt sich von Trainer Torsten Ziegner
Der MSV Duisburg hat auf den Fehlstart in die Saison reagiert und sich mit sofortiger Wirkung von Cheftrainer Torsten Ziegner getrennt – das gaben die Zebras am Samstagvormittag bekannt. Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Auch Co-Trainer Michael Hiemisch muss gehen.
Desaströser Saisonstart
Sieglos, Vorletzter und erst drei Punkte nach sechs Spielen: Der MSV Duisburg blickt auf einen desaströsen Saisonstart zurück. Erst am Freitagabend verloren die Zebras trotz 2:0-Führung mit 2:3 gegen den SC Verl, was nach dem Spiel zu lautstarken "Ziegner raus"-Rufen und einem Pfeifkonzert von den Rängen führte. Am Tag danach zogen die Verantwortlichen nun die Konsequenzen und stellten den 45-Jährigen sowie seinen Assistenten Michael Hiemisch "mit sofortiger Wirkung" frei. Das hätten Geschäftsführung und Vorstand des MSV entschieden, teilte der Klub mit, nachdem Präsident Ingo Wald bereits am Abend ein klares Bekenntnis zu Ziegner vermieden hatte. Es ist damit die erste Trainerentlassung der laufenden Drittliga-Saison.
"Leider haben es Torsten Ziegner und Michael Hiemisch nicht geschafft, mit unserer Mannschaft zum Start in die neue Saison so erfolgreich zu sein, wie wir uns alle das erhofft haben", heißt es in einer Mitteilung. Der Verein spricht von einem "bitteren Moment, denn wir hätten gerne mit Torsten Ziegner und Michael Hiemisch, die sich extrem mit dem MSV identifiziert haben und die wir menschlich sehr schätzen, den Schritt in eine gute Zukunft getan". Beiden gelte daher "unser großes Dankeschön für Ihre Arbeit und für Ihr Engagement".
Nur fünf Siege im Jahr 2023
Ziegner hatte den MSV im Mai 2022 von Hagen Schmidt übernommen und die Duisburger erst zum Klassenerhalt und in der vergangenen Saison auf Platz zwölf geführt. Insgesamt stand der 45-Jährige in 49 Spielen an der Seitenlinie, aus denen die Zebras allerdings nur 14 Siege und 17 Unentschieden holten. Der Punkteschnitt liegt bei 1,20 – und damit unter dem seiner beiden Vorgänger Hagen Schmidt (1,36) und Pavel Dotchev (1,38). Von allen Trainern der letzten 17 Jahre wies nur Gino Lettieri während seiner zweiten Amtszeit einen noch schlechteren Punkteschnitt auf (0,83).
Besonders erschreckend zudem: Im Jahr 2023 konnte der MSV gerade mal fünf von 27 Liga-Partien gewinnen, was einen Schnitt von 1,0 Zählern pro Partie bedeutet. Wer das Team beim Auswärtsspiel in Köln am 23. September trainieren wird, soll "zeitnah bekannt gegeben" werden, ließ der MSV wissen. Gesucht wird nun der bereits der sechste Trainer seit 2020.