Nach Fehlstart: Woran es beim 1. FC Saarbrücken hakt

Nur drei Punkte aus drei Spielen: der 1. FC Saarbrücken hat einen Fehlstart in die neue Saison hingelegt – und das, obwohl der Kader in der Sommerpause mit Spielern wie Menzel, Sonnenberg, Schumacher und Vasiliadis deutlich verstärkt worden war. liga3-online.de erklärt die Hintergründe.

Verletzungsgeplagte Abwehr

Verletzungen, insbesondere in der Abwehr, sind beim FCS wie jedes Jahr ein großes Problem. Ein Beispiel ist Bjarne Thoelke, der seit 2021 nur 57 Pflichtspiele absolvieren konnte und nach einer Knie-OP erneut auf unbestimmte Zeit ausfällt. Auch Boné Uaferro (Sehnenriss) wird weiterhin vom Verletzungspech verfolgt und könnte im schlimmsten Fall bis in die Rückrunde ausfallen. Innenverteidiger Dominik Becker stand in den letzten zweieinhalb Jahren in einigen Saisonphasen ebenfalls nicht zur Verfügung, sodass sich über 250 Tage summierten, in denen die Blau-Schwarzen nicht auf ihn zurückgreifen konnten.

Die sportliche Leitung erkannte das Problem und suchte daher wochenlang nach einem Innenverteidiger, der die Qualität der Ausfälle mindestens gleichwertig ersetzen kann. Nun wurde das fehlende Puzzlestück gefunden und am Dienstag in Form des 22-jährigen Joel Bichsel vorgestellt. Neben der Innenverteidiger-Position sucht der FCS seit Wochen nach einem Backup für die linke Seite, um Leistungstiefs, Verletzungen oder Sperren zu kompensieren und taktische Flexibilität zu gewährleisten. Idealerweise sollte dieser Spieler die U23-Regel erfüllen, um im Saisonverlauf keine Schwierigkeiten zu bekommen. Sollte in naher Zukunft jedoch keine Verstärkung gefunden werden, könnte Bichsel, der auch auf der linken Seite spielen kann, dort ebenfalls aushelfen.

Da Sebastian Jacob seit fast zwei Jahren verletzt ist, erhielt er im Sommer zunächst keinen neuen Vertrag mehr, jedoch mit der Option auf eine mögliche zukünftige Rückkehr. Seit seinem erneuten Kreuzbandriss im Vorjahr und dem damit verschobenen Comeback, unmittelbar nach einem bereits ausgeheilten Kreuzbandriss, steht beim FCS die Verstärkung durch einen weiteren Stürmer auf der Agenda. Die Zeit bis zur Transferdeadline am Montag, nach der nur noch vertragslose Spieler verpflichtet werden dürfen, ist jedoch knapp. Dass die seit einem Jahr stark gewünschte Offensivverpflichtung noch realisiert wird, scheint eher unwahrscheinlich und angesichts der Qualität der FCS-Offensive möglicherweise auch nicht dringend erforderlich.

Stagnierende Weiterentwicklung und Chancenverwertung

Der Wunsch nach einem weiteren Stürmer hängt auch mit einem der größten Probleme des FCS zusammen: der Chancenverwertung. Die Blau-Schwarzen haben es in den letzten zwei Jahren, einschließlich des vergangenen Samstags, unter Trainer Rüdiger Ziehl geschafft, sich viele Hochkaräter herauszuspielen. Doch von diesen wurden nur verhältnismäßig wenige genutzt, da im entscheidenden Moment oft die falsche Entscheidung getroffen wurde. Nur am oft genannten Spielpech scheint das nicht zu liegen. Aufgrund der anhaltenden Abwehrprobleme ist der FCS zudem immer wieder gezwungen, die Abwehr umzustellen, was einen reibungslosen Ablauf behindert und zu Unsicherheiten führt.

In dieser Saison standen die "Molschder" oft in der noch frühen Saisonphase zwanghaft mit unterschiedlichen Abwehrkombinationen auf dem Platz. Neben der Chancenverwertung und den verletzungsbedingten Anpassungen greift der FCS im Allgemeinen jedoch oft auf dieselben taktischen Mittel zurück. Es entsteht der Eindruck, dass die Weiterentwicklung stagniert und dieselben Fehler wiederholt werden. Es bedarf einer höheren taktischen Flexibilität, um die Fehler abzustellen. Idealerweise passiert dies bereits im Derby gegen Mannheim am Wochenende, um den Fehlstart vergessen zu machen.

   

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