Nach Hüftverletzung: HFC-Verteidiger Schilk beendet Karriere

Fast zwei Jahre Hoffnung und Aufbautraining waren vergebens: HFC-Abwehrspieler Tobias Schilk, der bereits in der vergangenen Woche verabschiedet worden war, muss wegen der Folgen seiner Hüftverletzung mit nur 29 Jahren seine Karriere als Sportinvalide frühzeitig beenden.

"Will weiter vernünftig geradeaus laufen können"

"Ich hätte es unfassbar gern noch einmal versucht. Aber das Zutrauen in das Hüftgelenk ist nie richtig zurückgekehrt. Außerdem war da immer der Gedanke an das Risiko: Wenn noch einmal etwas passiert wäre, hätte ich mit Ende Zwanzig eine künstliche Hüfte gebraucht. Ich will aber noch weiter vernünftig geradeaus laufen können“, beschreibt Schilk in der "Mitteldeutschen Zeitung" die Gründe für die letztlich unausweichliche Entscheidung.

Die letzte Gewissheit erhielt der Außenverteidiger vor wenigen Tagen. Nach einem von der Berufsgenossenschaft angesetzten Belastungstest bei Halles Mannschaftsarzt Thomas Bartels wird Schilk zum Sportinvaliden erklärt. Seine lange Leidenszeit und die traurigen Konsequenzen waren ursprünglich nicht abzusehen. Als sich Schilk im August 2019 im Duell mit dem Chemnitzer FC bei einem Zweikampf die linke Hüfte ausrenkte, schien ein Comeback zunächst nur eine Frage der Zeit. Doch auch nach längerer Genesungs- und Reha-Zeit blieben die Beschwerden.

An die üblichen Belastungen eines Profis war schlichtweg nicht mehr zu denken. "Bei schnellen Richtungswechseln oder Sprints spüre ich Schmerzen, auch die Kraftwerte sind sehr ungleich. Ich bekomme sogar beim Joggen oder längeren Autofahrten Probleme mit der Hüfte", beschreibt Schilk die Auswirkungen der Verletzung. Schilks Laufbahn-Ende ist für den HFC nicht nur sportlich ein Verlust. Der gebürtige Münchner war seit seinem Wechsel vom FSV Mainz 05 an die Saale vor fünf Jahren zu einer festen Größe im Team avanciert und gehörte als einer der dienstältesten Spieler zum Kreis der wichtigen Integrationsfiguren.

Vorbereitung auf Trainer-Beruf bei Halles U19-Junioren

Für eine Karriere nach der Karriere will Schilk im Fußball-Bereich bleiben. Der Defensivroutinier plant ein Sportmanagement-Studium und möchte daneben auch nach dem Vorbild seines früheren HFC-Kollegen Stefan Kleineheismann den Einstieg in den Trainer-Beruf vorbereiten. Seit dem vergangenen Sommer schnuppert Schilk bei Halles U19-Bundesliga-Junioren bereits in den Job.

Womöglich bleibt der Schilk dem Verein als Trainer auch noch länger erhalten. In ersten Gesprächen war eine entsprechende Tätigkeit im Nachwuchsbereich schon ein Thema, HFC-Präsident Jens Rauschenbach signalisierte auch schon Wohlwollen. Eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen. "Es gibt im Verein aktuell sicher andere Prioritäten als meine Person", meint Schilk geduldig. Ablehnen würde der Bayer ein neues Engagement beim HFC jedoch kaum: "Ich fühle mich in Halle super wohl.“ Insgesamt bestritt Schilk knapp 300 Spiele in seiner Karriere, darunter 92 für den HFC.

   

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