Anzeige gegen Kempkes – Chemnitzer FC legt Beschwerde ein
Die Fehlentscheidungen von Schiedsrichter Benedikt Kempkes beim Spiel zwischen den Sportfreunden Lotte und dem Chemnitzer FC am vergangenen Samstag haben möglicherweise ein juristisches Nachspiel. So hat der CFC beim DFB Beschwerde eingereicht, außerdem ist bei der Staatsanwaltschaft Chemnitz nach "Bild"-Angaben eine Anzeige gegen den 32-Jährigen eingegangen.
Verdacht auf Spielmanipulation
Auf Anfrage von liga3-online.de bestätigte Oberstaatsanwältin Ingrid Burghart: "Uns liegt seit gestern eine entsprechende Anzeige vor. Diese wurde heute an das zuständige Dezernat weitergeleitet." Demnach sei die Anzeige von einem Fan eingereicht worden. Der Vorwurf: Verdacht auf Spielmanipulation. "Ich möchte, dass der Auftritt von offizieller Seite beleuchtet wird. Spätestens seit dem Hoyzer-Skandal wissen wir, dass Manipulationen möglich sind", begründet CFC-Fan Jens Keller, der die Anzeige eingereicht hat, bei "Tag24".
Ob die Ermittlungen aufgenommen werden, ist allerdings noch offen. Unklar ist ebenso, ob Beweise vorliegen, die den Verdacht einer möglichen Spielmanipulation stützen. Burghart geht indes davon aus, dass die Angelegenheit an ein anderes Gericht abgegeben wird, da weder der "Tatort" (Lotte), noch der Wohnort des Schiedsrichters (Thür/Rheinland-Pfalz) im Einzugsbereich der Staatsanwaltschaft Chemnitz liegen.
Derweil hat der Chemnitzer FC beim DFB offiziell Beschwerde aufgrund der Schiedsrichterleistung eingereicht. In einer Mitteilung erklärt Sportvorstand Steffen Ziffert: "Die Leistung und die Entscheidungen des Schiedsrichters waren sehr unglücklich und zum Nachteil unserer Mannschaft. Dieses Verhalten und die Tatsache der vielen Fehlentscheidungen können wir nicht einfach so hinnehmen. Wir fordern eine Stellungnahme und die Aufarbeitung der Schiedsrichterleistung."
Kempkes räumt Fehler an
Kempkes hatte am Samstag mit mehreren Fehlentscheidungen die Wut der Chemnitzer Spieler und Fans auf sich gezogen. So pfiff der 32-Jährige in der 44. Minute einen aussichtsreichen Angriff ab, verwehrte den Himmelblauen einen Elfmeter (54.) und verwies Trainer David Bergner und Daniel Frahn kurz danach des Feldes.
Gegenüber "ig-schiedsrichter.de" bezog der Unparteiische im Nachgang der Partie Stellung und räumte ein: "Weder lag in der 44. Minute ein Foulspiel, noch ein Handspiel vor. Das habe ich einfach komplett falsch wahrgenommen." Die beiden Platzverweise hätte man, so Kempkes, "mit ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl sicherlich vermeiden können." Frahn hatte Kempkes nach seiner gelb-roten Karte Betrug vorgeworfen, weshalb ihn der DFB für zwei Spiele sperren will. Der Chemnitzer FC hat Einspruch eingelegt. Welche Folgen die Anzeige bei der Staatanwaltschaft hat, ist indes noch offen. Der DFB wollte auf Anfrage unserer Redaktion keine Stellungnahme abgeben.