Nach Platzverweis: Sperre und Geldstrafe für Amaury Bischoff
Nachdem Amaury Bischoff vom F.C. Hansa Rostock am vergangenen Samstag beim Spiel gegen den SV Meppen nach einer Tätlichkeit mit Rot vom Platz gestellt wurde, hat das DFB-Sportgericht nun sein Urteil gefällt.
Für drei Spiele gesperrt
Demnach muss der 30-Jährige die kommenden drei Partien von der Tribüne aus verfolgen und zudem eine Geldstrafe in Höhe von 1.500 Euro zahlen, was bei Tätlichkeiten nur selten der Fall ist. Ein möglicher Grund dafür: Bischoff gilt als Wiederholungstäter. Ursprünglich wollte der DFB den 30-Jährigen sogar für vier Spiele sperren, wogegen der F.C. Hansa aber erfolgreich Widerspruch eingelegt. Die Sperre von drei Spielen akzeptierten die Norddeutschen nun, sodass der Hansa-Kapitän in den Partien gegen Würzburg, Münster und Magdeburg fehlt. Für das DFB-Pokalspiel gegen Hertha BSC (Montag, 20:45 Uhr) ist Bischoff unterdessen spielberechtigt.
Bischoff trifft Granatowski im Gesicht
Was war passiert? Es läuft die 24. Spielminute, als Amaury Bischoff im Mittelkreis an den Ball kommt. Von rechts stürmt Gegenspieler Nico Granatowski heran und will den Hansa-Kapitän am Weiterlaufen hindern. Dabei hält er ihn am Trikot fest, Bischoff will sich losreißen, fährt dabei die Arme mehrmals nach hinten aus und trifft Granatowski im Gesicht. Der Meppener geht zu Boden, Schiedsrichter Thorben Siewer unterbricht die Partie, zeigt Granatowski für das taktische Foul Gelb und Bischoff für die Hand im Gesicht des Gegenspielers glatt Rot. Eine Szene, die für reichlich Gesprächsstoff sorgte. "Granatowski hält Amaury im Mittelfeld fest, er will sich befreien. In dieser Situation die rote Karte zu geben, halte ich für völlig überzogen", schimpfte Hansa-Manager René Schneider nach Abpfiff im NDR-Interview.
Rafati: "Eine klare Tätlichkeit"
Ex-FIFA-Schiedsrichter Babak Rafati war in seiner Einschätzung der Szene für liga3-online.de anderer Meinung: "In dieser Szene hält Granatowski seinen Gegenspieler Bischoff am Trikot fest, was ein gelbwürdiges Vergehen darstellt. Bischoff wiederum fühlt sich durch dieses Festhalten am Trikot provoziert und schlägt während des Haltens deutlich mit der Hand und mit voller Wucht nach hinten ins Gesicht von Granatowski. Diese Provokation rechtfertigt aber keine Selbstjustiz. Außerdem spielt es überhaupt keine Rolle, ob er sich nur befreien möchte oder eine andere Absicht dahinter steckt. Es ist daher völlig unerheblich, ob er seinen Gegenspieler absichtlich oder eher unabsichtlich trifft, wobei Bischoff bei dieser Aktion schon eher stark ausholt und somit ein Schlag nach hinten vorliegt. Das ist eine klare Tätlichkeit und wird folgerichtig mit der roten Karte geahndet."