Nach Preußen-Pleite: Frust und Optimismus
Nach dem Sieg gegen den direkten Konkurrenten aus Jena zum Jahresauftakt herrschte bei Preußen Münster Aufbruchstimmung. Diese erlitt jedoch direkt einen herben Dämpfer. Mit 1:4 ging das Duell gegen den Spitzenreiter vom MSV Duisburg verloren, was zu Frust und Optimismus gleichzeitig führte.
"Die erste Halbzeit war top"
Mit großem Kampf gegen Jena gewonnen, nach keinem schlechten Spiel deutlich gegen Duisburg verloren. Der Frust war bei den Spielern des SC Preußen Münster nach der derben 1:4-Niederlage gegen den MSV natürlich groß. Jeden Fehler der Münsteraner Hintermannschaft nutzte der Tabellenführer eiskalt aus, was mit Petar Sliskovic und Ahmet Engin zu zwei Doppelpackern, vier Toren und schlussendlich einem ungefährdeten Sieg der Duisburger führte. Wahrscheinlich ein Ergebnis, was viele vor dem Spiel auch getippt hätten. Was die Niederlage für die Adlerträger so ärgerlich machte, war die Tatsache, dass zumindest die erste Halbzeit mitgehalten werden konnte.
"Die erste Halbzeit war top", wusste auch SCP-Verteidiger Okan Erdogan nach dem Spiel im Gespräch mit unserer Redaktion zu berichten. Dies bescheinigte Teamkollege Simon Scherder, Torschütze zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich (37.), im Gespräch mit "Magenta Sport" ebenfalls, der festhielt, dass "in der ersten Halbzeit ganz gut mitgehalten wurde". Hierbei verwies er auf klare Torchancen von beispielsweise Özcan, der das Tor auch früher schon auf dem Fuß hatte, doch am Pfosten scheiterte (23.). Sogar Neu-Trainer Sascha Hildmann bekräftigte auf der anschließenden Pressekonferenz, dass nach den ersten 40 Minuten "niemand gedacht hätte, dass wir heute verlieren."
"Stecker gezogen"
Doch Preußen verlor deutlich mit 1:4. "Das 1:2 kurz vor der Pause dürfen wir nicht kassieren und das 1:3 nach dem Seitenwechsel hat uns den Stecker gezogen", analysierte Hildmann. Wie das passieren konnte, war nach Abpfiff allen klar: "Wir haben uns die Dinger – wie auch in der Hinrunde – mal wieder selbst eingeschenkt", fasste es Erdogan zusammen. Hildmann sah ebenfalls Fehler in der Defensive, die "nach der Videoanalyse sehr deutlich angesprochen" werden müssten. Dass die Mannschaft danach "auseinandergebrochen" ist, so Erdogan, bedeute jedoch keinen Bruch zum Arbeitssieg gegen Jena. Alle waren bemüht, die erste Halbzeit als weiteres positives Signal zu werten, obwohl die Situation nach Siegen der direkten Konkurrenten mehr als bedrohlich ist. So rangieren die Preußen auf dem 18. Tabellenrang und haben bereits sechs Punkte Rückstand auf das rettende Ufer.
Viel mehr galt es bei den Münsteranern, den Blick schon auf das kommende Wochenende zu werfen, wenn der 1. FC Kaiserslautern die Adlerträger empfängt. Es sei zu erkennen gewesen, dass die Spieler "kicken können", bescheinigte Hildmann, sodass daran "nächste Woche gegen Kaiserslautern angeknüpft" werden könne. Eine Meinung, die seine Schützlinge ebenfalls vertraten. "Wir müssen einfach die Form finden wie gegen Jena", gab Erdogan die Marschroute vor. Und auch Neuzugang Jan Löhmannsröben fasste zusammen: "Es war klar, dass es auch Rückschläge geben würde." Keiner dürfe jetzt "den Kopf hängenlassen". Gegen Kaiserslautern dürfte der kampferprobte Defensivallrounder – genauso wie sein Trainer – besonders motiviert sein, da beide in der letzten Saison noch beim FCK aktiv waren. Es wird dabei jedoch erneut keine gute erste Halbzeit reichen. Ob der SCP wieder an die Form gegen Jena anknüpfen kann, wird sich spätestens dann zeigen.