Nach Pyro-Eklat: Hansa zieht Konsequenzen aus Pokalabend
Drei Tage nach den Ausschreitungen im DFB-Pokalspiel gegen Hertha BSC hat sich Hansa Rostock in einer Mitteilung an die Öffentlichkeit gerichtet und eine Reihe von Maßnahmen angekündigt. Diese betreffen vor allem die Sicherheit im Stadion.
Arbeitskarten werden entzogen
In Abstimmung mit dem Aufsichtsrat hat der Vereinsvorstand beschlossen, "dass bis auf Weiteres sämtliche Arbeitskarten und Durchfahrtsbescheinigungen für die aktive Fanszene im Bereich der Südtribüne entzogen werden. Zudem wird der Fancontainer auf dem Parkplatz Süd entfernt. Ebenfalls musste festgestellt werden, dass das Konzept der Fanordner auf der Südtribüne derzeit nicht ausreichend funktioniert. Aus diesem Grunde wird es künftig auch einen Einsatz des regulären Ordnungsdienstes auf der Südtribüne geben", teilte Hansa mit. Zudem sollen laut der Kogge alle sicherheitsrelevanten Abläufe "einer internen und auch externen Überprüfung unterzogen" werden. Weitere Maßnahmen sind daher nicht ausgeschlossen.
Dialogbereitschaft mit dem DFB
In der Mitteilung zeigt sich Hansa zudem gegenüber DFB-Präsident Reinhard Grindel gesprächsbereit. Grindel hatte sich am Mittwoch für einen künftigen Verzicht von Kollektivstrafen ausgesprochen. Der Verein dazu: "Wir alle haben immer den Dialog gefordert, haben immer davon gesprochen, dass es einen runden Tisch geben muss und dass wir ein Ende der Sanktions- und Gewaltspirale wollen! Nun liegt ein Gesprächsangebot auf dem Tisch, das auffordert mitzuwirken, um gemeinsam zu Lösungen zu kommen. Der F.C. Hansa Rostock begrüßt dieses Angebot und erklärt ganz klar seine Dialogbereitschaft. Wir werden uns aktiv einbringen – im Sinne und zum Wohle des Fußballs! Wir sind nun ALLE gefordert und können zeigen, dass wir unseren vielen Worten auch Taten folgen lassen!"
Partie musste unterbrochen werden
Das Pokalspiel war am Montagabend von einem Pyro-Eklat überschattet worden. Zunächst hatten Berliner Fans Feuerwerksraketen gezündet. Die Hansa-Fans setzten ein gestohlenes Hertha-Banner in Brand. Schiedsrichter Robert Hartmann musste die Partie in der zweiten Halbzeit gleich zwei Mal für insgesamt 18 Minuten unterbrechen, zwischenzeitlich stand sogar ein Spielabbruch im Raum. Dem F.C. Hansa, der ohnehin unter Bewährung steht, droht (genau wie Hertha) eine empfindliche Strafe. Erst am vergangenen Mittwoch belegte das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) den F.C. Hansa nach diversen Vorfällen in der Rückrunde mit einem Gästefan-Verbot bei den Spielen in Magdeburg und Jena – zwei weitere Partien wurden zur Bewährung ausgesetzt.