Nach Rassismus-Vorfall: Geldstrafe und Auflage für Mannheim

Nachdem es beim Heimspiel des SV Waldhof Mannheim gegen Türkgücü München am 3. Oktober zu einem Rassismus-Vorfall gekommen war, hat das DFB-Sportgericht nun ein Urteil gefällt.

Zwei strafmildernde Umstände

Zum einen muss der Waldhof 2.500 Euro an den DFB zahlen, zum anderen wurde dem Klub auferlegt, einen Betrag von 2.000 Euro zur Finanzierung präventiver Maßnahmen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit an den Verein "Mannheim sagt Ja!", die Stiftung für die internationalen Wochen gegen Rassismus und/oder die DFB-Stiftung Egidius Braun zu spenden. "Der DFB tritt jeder Form von Rassismus ohne Wenn und Aber entgegen und duldet diesen nicht auf seinen Sportplätzen", so Stephan Oberholz als stellvertretender Vorsitzender des DFB-Sportgerichts. Strafmildernd habe sich demnach ausgewirkt, "dass es sich wohl nur um einen Zuschauer gehandelt hat und sich der Verein umgehend davon distanziert hat", so Oberholz.

Bei der Partie am 3. Oktober war Türkgücüs Abwehrspieler Yi-Young Park in der 18. Minute von mindestens einem Zuschauer auf der Südtribüne rassistisch beleidigt worden. Wie Fans gegenüber unserer Redaktion berichteten, sollen Worte wie "Schlitzauge" und "Reisfresser" gefallen sein. Schiedsrichter Robin Braun hatte die Partie, nachdem er von Park auf die Rufe aufmerksam gemacht worden war, gemäß eines Drei-Stufen-Plans für zwei Minuten unterbrochen und über den Stadionsprecher eine Anti-Rassismus-Erklärung verlesen lassen. Anschließend konnte die Partie ohne weitere Zwischenfälle zu Ende gebracht werden.

Waldhof distanzierte sich

Park selbst hatte sich noch am Abend nach dem Spiel via instagram zu Wort gemeldet und es als "sehr bedauernswert", bezeichnet, dass "einige Menschen es immer noch als nötig ansehen jemanden so zu verletzen und die Fußballkultur zu beschädigen". Weiter erklärte Park, der von seinen Mitspielern während der Partie getröstet wurde: "Leider könnt ihr Rassisten meine Situation nicht zu 100 Prozent verstehen. Nein, ihr könnt es einfach nicht verstehen. Ihr kennt nicht das Gefühl rassistisch beleidigt zu werden. Die allermeisten von euch werden wahrscheinlich in ihrem Leben noch nicht Rassismus erfahren haben und deswegen auch nicht einschätzen können, welche Auswirkungen und Folgen es für Betroffene hat."

Der Waldhof hatte sich einen Tag nach dem Spiel von dem Vorfall distanziert: Man stelle sich "klar gegen jegliche Form von Rassismus", der SV Waldhof sei ein "offener Verein, unter dessen Dach Menschen aus vielen Nationen ihre sportliche Heimat gefunden haben und genau so möchten wir auch wahrgenommen werden".

   

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