Nach roter Karte: Innenraum-Verbot und Geldstrafe für Kientz
Mannheims Sportchef Jochen Kientz ist nach seiner roten Karte beim Spiel in Kaiserslautern in Folge eines Ausrasters vom DFB-Sportgericht für zwei Spiele mit einem Innenraum-Verbot belegt worden. Außerdem muss er eine Geldstrafe in Höhe von 2.000 Euro zahlen.
Foulspiel löste Rudelbildung aus
25 Minuten waren am Samstag auf der Uhr, als Mannheims Hamza Saghiri vor den Trainerbänken von Kenny Redondo gefoult wurde. Wutentbrannt sprang Kientz daraufhin auf, stürmte Richtung Platz und geriet in einer heftigen Rudelbildung unter anderem mit FCK-Sportchef Thomas Hengen aneinander. Die hitzigen Szenen an der Seitenlinie sorgten dafür, dass die Stadion-Security einschreiten und den Waldhof-Manager zurückdrängen musste.
Doch auch im Anschluss war der 48-Jährige nicht zu beruhigen, ging einen Waldhof-Betreuer tätlich an und sah von Schiedsrichter Florian Heft wegen "unsportlichen Verhaltens" die rote Karte – was ihn allerdings nicht davon abhielt, auf den Unparteiischen einzureden und ihn am Arm zu packen. Erst danach verließ er schimpfend und unter Begleitung eines Ordners den Innenraum und verschwand in den Katakomben.
Kientz entschuldigte sich
In der "Rhein-Neckar-Zeitung" erklärte Kientz sein Verhalten so: "Die Spielweise der Gastgeber war von der ersten Minute an sehr hart geführt und teilweise sehr provokant, wie bereits beim Rückspiel in der vergangenen Saison. Dann trat Redondo unserem Spieler Hamza Saghiri in die Achillessehne." Bei der anschließenden Rudelbildung sei er von Hengen geschubst worden und habe das als Schlag wahrgenommen. "So etwas lasse ich mir von niemanden gefallen, weshalb die Emotionen in diesem Moment etwas höher kochten."
Er habe das Team schützen wollen: "Man darf nicht außer Acht lassen, dass sich Hamza Saghiri wirklich sehr schwer in dieser Situation verletzen hätte können", so Kientz. Entsprechend sei die rote Karte gegen Redondo "definitiv vertretbar" gewesen. Gleichzeitig räumte er ein: "Natürlich war das Auftreten von mir in Bezug auf die Vorbildsfunktion die wir im Profisport inne haben, nicht ideal, dafür möchte ich mich auch entschuldigen."
Urteil ist rechtskräftig
Durch das DFB-Urteil ist es Kientz in den Spielen gegen Halle und Braunschweig nun nicht gestattet, den Stadion-Innenraum zu betreten. Das Verbot beginnt eine halbe Stunde vor Spielbeginn und endet eine halbe Stunde nach Abpfiff. Der 48-Jährige darf sich in dieser Zeit weder im Innenraum noch in den Umkleidekabinen, im Spielertunnel oder im Kabinengang aufhalten. Außerdem darf er im gesamten Zeitraum weder unmittelbar noch mittelbar mit der Mannschaft in Kontakt treten. Kientz hat das Urteil akzeptiert, es ist damit rechtskräftig.
Lauterns Teammanager Florian Dick ist, nachdem er die Coaching-Zone in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit verlassen und die rote Karte gesehen hatte, für eine Partie gesperrt worden. Kenny Redondo und Marvin Senger müssen nach ihren Platzverweisen jeweils zweimal aussetzen. Wie liga3-online.de-Experte Babak Rafati die strittigen Schiedsrichter-Entscheidungen beim Derby einstufte, lest ihr hier.