Nach Rückstand: Dynamo besiegt Ulm und ist zurück an der Spitze
Im Topspiel des 11. Spieltages hat sich Dynamo Dresden am Sonntag mit 3:2 beim SSV Ulm 1846 durchgesetzt und damit die Tabellenführung zurückerobert. Beim Aufsteiger war die SGD zunächst in Rückstand geraten, drehte die Partie dann aber binnen vier Minuten und hatte auch auf den erneuten Ausgleich der Ulmer noch eine Antwort. Für die Spatzen war es die erste Heimpleite der Saison.
Munteres Scheibenschießen im ersten Durchgang
Im mit 17.000 Zuschauern natürlich ausverkauften Donaustadion schickte Dynamo-Coach Markus Anfang seine Elf mit einer Veränderung zur Vorwoche aufs Feld. Borkowski verdrängte Lemmer auf die Bank. Sein Gegenüber Thomas Wörle ersetzte Reichert (Gelb-Sperre), der die Partie im Fanblock verfolgte, und Ahrendt durch Gaal und Brandt. Dresden konnte bislang nur zwei seiner fünf Auswärtsaufgaben für sich entscheiden. Ulm gewann bis dato vier seiner fünf Heimspiele.
Beide Teams begannen extrem schwungvoll, und es war schnell klar, dass es hier und heute kein langes Abtasten geben würde. Den ersten Aufreger gab es dann nach elf Minuten. Scienza spazierte mit der Kugel am Fuß durchs Dresdner Mittelfeld, woraufhin Lewald ihn mit einem taktischen Foul bremste und die erste Verwarnung der bis dato munteren Partie sah. Eine Viertelstunde später hatte der Gefoulte den ersten Hochkaräter auf dem Fuß. Gegen Lewald setzte er sich im Laufduell durch und zog dann aus neun Metern aus halbrechter Position ab – Drljaca wehrte souverän zur Ecke ab (26.). Nur zwei Minuten bebte das Donaustadion dann erstmals. Nach Scienzas Ecke von links schraubte sich Yarbrough am höchsten und nickte unhaltbar zur Ulmer Führung ein (28.).
Unbeeindruckt vom Rückstand spielte Dynamo weiter nach vorne und belohnte sich nur fünf Minuten nach dem 0:1 mit dem Ausgleich. Bei Borkowskis Freistoßflanke sprang Torjäger Kutschke am höchsten und köpfte aus acht Metern per Aufsetzer ins Netz (33.). Keine vier Minuten später explodierte der Gästeblock erneut – wieder nach einem Standard von Borkowski. Seine Ecke landete über Umwege vor Kammerknechts Füßen, der aus gut fünf Metern einschoss (37.). Kurz vor der Pause hatte sich die Begegnung dann erstmals ein bisschen beruhigt, als sich Kraulich ohne Einwirkung des Gegners verletzte und ausgewechselt werden musste. Meier kam für ihn (42.). Doch damit nicht genug. Ulm drängte in den Folgeminuten auf den Ausgleich und wurde durch Röser belohnt. Bei Röschs Flanke stand er im Fünfmeterraum völlig blank und schoss Drljaca durch die Beine zum Ausgleich (45.). Dann hieß es erst einmal durchatmen. Mit dem 2:2 ging es in die Halbzeit.
Dresdens Souveränität sichert den Sieg
In den Anfangsminuten des zweiten Durchgangs – den beide Teams unverändert begannen – strahlte Dresden den deutlich größeren Willen aus, das Spiel an sich zu reißen. Eine Kostprobe gab es in der 50. Minute, als Meiers Freistoß einen knappen halben Meter über den Winkel flog. Der immer weiter steigende Druck machte sich für die Gäste dann in der 57. Minute bezahlt. Zimmerschied kam nach einem Freistoß an die Kugel, umkurvte Ortag, wurde dabei aber abgedrängt. Mit letzter Kraft brachte er den Ball noch von links vors Tor, wo Kammerknecht stand und den Doppelpack schnürte – erneute Führung für Dresden. Trainer Wörle versuchte dann seiner Mannschaft mit einem Dreierwechsel den in der zweiten Halbzeit bis dato verloren gegangenen Schwung zu verleihen. In der 66. Minute kamen Rühle, Ahrend und Jann für Röser, Brandt und Meier.
In der Folgezeit kontrollierte Dynamo das Spielgeschehen weitestgehend. Sobald sich für Ulm einmal eine Chance zum Umschalten ergab, spielten sie diese schlampig aus. Ohne weiter gefährlich vor das Tor der Gäste zu kommen, spielte Dresden in der Schlussphase souverän seinen Stiefel herunter und zeigte dem SSV deutlich, wer hier der Herr im Haus ist. Kammerknecht hatte kurz vor Schluss nach einer Flanke von Ehlers, die an den Pfosten ging, noch den Dreierpack auf dem Kopf (83.), verpasste das Gehäuse aber um Zentimeter. Auch Hauptmann (88.) und Ehlers (90.+1) verpassten die Entscheidung.
Nach sieben Minuten Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Lukas Benen die besonders im ersten Durchgang wilde Partie ab. Dynamo holt sich durch den Sieg die Tabellenführung von Regensburg zurück und liegt nun sieben Punkte vor dem Vierten aus Aue, während Ulm durch die erste Heimniederlage in dieser Saison auf Rang drei bleibt. Nächste Woche spielt Dresden am Samstag vor heimischer Kulisse gegen Münster, Ulm gastiert tags darauf in Aue.