Nach Spieler-Revolte: Maucksch nicht mehr Lotte-Trainer

Das Chaos bei den Sportfreunden Lotte spitzt sich weiter zu – nun steht fest: Matthias Maucksch ist nicht länger Trainer der Westfalen. Wie Obmann Manfred Wilke am Freitagnachmittag bekanntgab, habe man sich einvernehmlich getrennt. Auch Co-Trainer Nico Däbritz muss gehen. Vorerst übernehmen Jugendkoordinator Bienemann und U19-Trainer Steinmann das Training. Unterdessen wurden die Suspendierungen aufgehoben.

Trainingsboykott nach Suspendierungen

Nur ein Punkt aus vier Spielen, Schlusslicht der Liga und am Mittwoch im Landespokal bei Viertligist Rödinghausen ausgeschieden: Die Sportfreunde Lotte haben den klassischen Fehlstart hingelegt – und daraufhin am Donnerstag mit Tim Wendel, Alexander Langlitz, Maximilian Oesterhelweg und Nico Neidhart auf einen Schlag gleich vier Spieler suspendiert. Laut Wilke, der die Entscheidung mit getragen hatte, sollen sie den Mannschaftsfrieden gestört haben, sodass Maucksch den sportlichen Erfolg gefährdet sah: "Es gab Tendenzen, denen wir unbedingt entgegensteuern mussten."

Eine Maßnahme, die den Verantwortlichen jedoch prompt wie ein Boomerang um die Ohren flog: Nur sechs Spieler fanden sich am Donnerstagnachmittag zum Training ein, die restliche Mannschaft meldete sich krank, boykottierte die Einheit und solidarisierte sich so mit den vier Suspendierten. Eine Spieler-Revolte, die Matthias Maucksch nun nach nur fünf Pflichtspielen als schwächstes Glied der Kette den Job kostete.

Mannschaft stellte sich gegen Mauksch

Nach Angaben der "Westfälischen Nachrichten" (WN) soll es am Freitagmittag zu zahlreichen Gesprächen zwischen Maucksch, Teammanager Thilo Versick, dem Vorsitzenden Uli Saatkamp und Obmann Manfred Wilke gekommen sein. Auch die Mannschaft sei vor Ort gewesen, habe aber in einer Kabine nebenan gesessen. Versick soll als Verhandlungspartner zwischen beiden Kabinen hin und her gependelt sein, heißt es. Bereits am Vormittag soll sich die Mannschaft gegen Maucksch und sein Funktionsteam ausgesprochen haben – das berichtet der "RevierSport". Am Nachmittag einigten sich Maucksch und der Verein schließlich auf eine einvernehmliche Trennung, der Vertrag des 49-Jährigen läuft allerdings noch bis Juni 2020. "Es sind so viele Dinge vorgefallen. Wir haben jetzt alles auf Null gestellt und fangen von vorne an", äußerte sich Wilke.

Das für Freitagnachmittag angesetzte Training, das der Großteil der Mannschaft unter Trainer Maucksch wohl erneut boykottiert hätte, leiteten Jugendkoordinator Klaus Bienemann, der gleichzeitig auch Trainer des Kreisligisten TuS Graf Kobbo Tecklenburg ist, und U19-Trainer Andy Steinmann. Das Duo wird am Sonntag auch beim Heimspiel gegen den Halleschen FC auf der Bank sitzen. Wendel, Langlitz, Oesterhelweg und Neidhart werden ebenfalls mit dabei sein – ihre Suspendierungen wurden laut den "WN" aufgehoben.

Fünfter Trainerwechsel seit Juli 2017

Maucksch war erst vor 85 Tagen als neuer Lotte-Coach vorgestellt worden, blieb mit den Sportfreunden aber sieglos. Wer seine Nachfolge antreten wird, ist noch unklar. Feststeht hingegen: Er wird nach Ismail Atalan, Oscar Corrochano, Marc Fascher, Andreas Golombek und Maucksch bereits der sechste (!) Trainer seit Juli 2017 sein.

Bis auf Atalan, der zweieinhalb Jahre lang auf der Bank saß, hatten alle aufgeführten Trainer jeweils nur kurz das Sagen: Corrochano musste bereits nach nur einem Spiel und lediglich 13 Tagen wieder gehen, für Marc Fascher war nach 16 Spielen Schluss. Die Amtszeit von Andreas Golombek dauerte anschließend zwar immerhin 242 Tage, doch am Saisonende wurde sein Vertrag trotz des erreichten Klassenerhalts nicht verlängert. Nach langer Suche präsentierten die Sportfreunde mit Matthias Maucksch seinen Nachfolger, nun ist auch er schon wieder Geschichte. Was sie alle vereint: Einen Draht zur Mannschaft fanden sie nicht. Maucksch ist nun der erste Trainer dieser Drittliga-Saison, der seinen Posten räumen muss.

Weitere Infos folgen …

   

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