Seit August nur einmal gewonnen: Meppen trennt sich von Krämer
Knapp zwei Stunden nach der bitteren Last-Minute-Niederlage gegen den Halleschen FC hat der SV Meppen am späten Samstagnachmittag die Reißleine gezogen und sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Stefan Krämer getrennt. Vorerst wird Co-Trainer Benjamin Duray die Mannschaft betreuen.
"Eine katastrophale Halbzeit"
Nur ein Sieg aus den letzten 21 Spielen, dabei nur 15 Tore erzielt und lediglich 13 Punkte geholt: Der SV Meppen blickt auf eine beispiellose Negativserie zurück und belegt wenig überraschend den letzten Tabellenplatz – bei schon vier Punkten Rückstand auf das rettende Ufer. Beim 2:3 gegen den Halleschen FC kassierte der SVM am Samstagnachmittag die siebte Niederlage im 13. Heimspiel und musste sich im Anschluss lautstarke Unmutsäußerungen der Fans anhören. "Das war eine katastrophale Halbzeit. Da muss man gar nicht groß drüber diskutieren. Es fehlt eigentlich an allem. Es fehlt auch an der Laufbereitschaft. Das ist eine Katastrophe", sagte Geschäftsführer Roland Maul in der Halbzeitpause bei "MagentaSport".
Dass Krämer noch der richtige an der Seitenlinie ist, davon waren die Verantwortlichen nach dem Spiel und nur sieben Punkten aus den acht Partien in diesem Jahr nicht mehr überzeugt – und stellten den 55-Jährigen noch am späten Nachmittag frei. Einen Rücktritt hatte Krämer zuvor ausgeschlossen: "Ich fühle mich mega verantwortlich und maximal verantwortlich – auch für die Jungs. Und ich würde die jetzt nicht im Stich lassen – von mir aus", wird er in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" zitiert.
Duray übernimmt vorerst
Erst zu Saisonbeginn hatte Krämer das Traineramt beim SVM von Rico Schmitt übernommen, holte aus 25 Liga-Spielen aber nur drei Siege (Liga-Tiefstwert) und elf Unentschieden, was einen Punkteschnitt von lediglich 0,8 bedeutet. Dennoch hatten ihm die Verantwortlichen zuletzt mehrfach den Rücken gestärkt. "So viele Verletzte und so viel Pech wie wir in diesem Jahr haben mit Latten- und Pfostenschüssen. Da kann man ja nicht sagen, es liegt am Trainer", sagte Sportvorstand Heiner Beckmann vor vier Wochen.
Nach der Niederlage gegen Halle scheint es nun ein Umdenken gegeben zu haben. Wer die Nachfolge des 55-Jährigen antreten wird, ist noch offen. Vorerst wird Co-Trainer Benjamin Duray die Mannschaft betreuen. Klar ist derweil: Weil auch Rico Schmitt weiterhin unter Vertrag steht, müssen die Emsländer künftig drei Trainer bezahlen.