Nach Vorfällen in München: CFC erstattet Anzeige

Der Chemnitzer FC hat auf die Vorfälle beim Auswärtsspiel in München, als es unter anderem zu rassistischen und antisemitischen Gesängen aus dem Gästeblock gekommen sein soll, reagiert und Anzeige bei der Polizei Chemnitz erstattet.

CFC unterstützt DFB

Auch wenn sich die Fans gegen die schweren Vorwürfe des Vereins wehren und bislang auch kein Beweis für die Gesänge aufgetaucht ist, bleibt der Chemnitzer FC bei seiner Darstellung und geht nun gegen die eigenen Fans vor. Konkret sollen Gesänge wie "Thomas Sobotzik, du Judensau" und "Daniel Frahn ist wenigstens kein Neger" zu hören gewesen sein. In einer ersten Reaktion sprach der CFC am Samstagabend von "widerlichen" Äußerungen – und verzichtete daher auf den Gang in die Kurve.

Auch der DFB zeigte sich in Person von Wolfgang Zieher, dem für die 3. Liga zuständigen stellvertretenden Vorsitzenden des DFB-Kontrollausschusses, entsetzt: "Dinge dieser Art sind widerlich und haben auf dem Fußballplatz nichts verloren. Beim DFB gibt es null Toleranz für antisemitische und rassistische Parolen". Daher leitete der DFB ein Ermittlungsverfahren ein, das der CFC "nach Kräften" unterstützen will, wie der Klub erklärte. Zudem werden man "an der Aufarbeitung des Sachverhalts mitwirken", heißt es weiter. Dem Verein droht eine Geldstrafe.

Siemon übt scharfe Kritik

Nach den unruhigen Wochen und den Vorfällen beim Spiel in München hat sich nun auch Insolvenzverwalter Klaus Siemon zu Wort gemeldet: "Natürlich geben mir all diese Ereignisse zu denken", sagt er in einem Interview mit dem "Kicker" und kritisiert: "Dies sind unglaubliche, unfaire Entgleisungen gegen das eigene Team. Die Fanszene, die versucht, dies zu relativieren, hat total versagt." Auch er sei "zum Ziel des Hasses in der Südkurve" geworden. Doch den Kampf für mehr Toleranz wollen die Verantwortlichen nicht aufgeben: "Wir – und da meine ich das sportliche Führungsteam um Geschäftsführer Thomas Sobotzik, Chefcoach David Bergner, Co-Trainer Sreto Ristic und meine Person sowie die Gesellschafter – sind mit dem Auftrag angetreten: Die GmbH ist ein Bollwerk gegen Rechtsradikalismus", macht der 60-Jährige klar. "Dafür stehen und kämpfen wir. Gerade deshalb werden wir bekämpft."

Ex-Spieler Daniel Frahn distanzierte sich in einer Stellungnahme ebenfalls von den Gesängen, zumal er Teil dieser war: "Diese unzumutbaren Äußerungen von Teilen des Fan-Anhangs, bei denen Spieler und Verantwortliche beleidigt, rassistisch oder antisemitisch verunglimpft werden, sind vollkommen inakzeptabel – diese Personen gehören vom Verein ausgeschlossen." Sollte sein Name weiterhin in Zusammenhang mit rechtsradikalen Beleidigungen verwendet werden, behält sich der gefeuerte Ex-Kapitän rechtliche Schritt vor.

   

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