Nächster VfR-Nackenschlag: Liga-Verbleib rückt in weite Ferne

Auch unter Rico Schmitt setzt der VfR Aalen seine Talfahrt fort: Nach der bitteren 1:2-Pleite bei 1860 München wartet der VfR nun seit 13 Spielen auf einen Sieg und liegt bereits neun Punkte hinter dem rettenden Ufer. Der Liga-Verbleib rückt in weite Ferne, auch Schmitts Personalentscheidungen verpufften.

"Täglich grüßt das Murmeltier"

Als Luca Schnellbacher nach 48 Minuten sehenswert zur Aalener Führung traf, sah es zunächst nach einem Traum-Debüt für Rico Schmitt aus. Doch wie schon zuletzt gegen Würzburg und Meppen gab der Tabellenletzte den Sieg in der Schlussphase noch aus der Hand: Binnen fünf Minuten drehte der TSV 1860 die Partie durch Tore von Wein (83.) und Owusu (88.) – es waren die Aalener Gegentore 12 und 13 in den letzten zehn Minuten. Kein anderer Drittligist ist in diesem Zeitraum anfälliger. "Und täglich grüßt das Murmeltier", fasste Schmitt die bittere Schlussphase aus Sicht des VfR Aalen zusammen. Die Niederlage sei "ganz bitter", denn seine Mannschaft habe "75 Minuten leidenschaftlich gekämpft". Doch zwei Nachlässigkeiten brachten den VfR mal wieder um den Lohn. "Ganz viel Aufwand, null Ertrag", stellte Schmitt nüchtern fest. "Für die Mannschaft tut es mir leid."

Besonders bitter: Wie schon in den vergangenen Wochen war es ein Torwartfehler, der das Comeback des Gegners ermöglichte: Zwar hielt Daniel Bernhardt bei seiner Rückkehr ins Tor mehrmals stark und bewahrte seine Farben in der Anfangsphase vor dem Rückstand, doch vor dem 1:1 faustete der 33-Jährige den Ball genau vor die Füße von Nico Karger, der anschließend Daniel Wein in Szene setzen konnte – so nahm das Unheil seinen Lauf.

Bernhardt nicht mehr Kapitän

Schmitt übte sich im "Telekom"-Interview der nach der Partie in Durchhalteparolen – was blieb ihm auch anderes übrig: "Schon am Freitag geht es weiter, gegen Großaspach wollen wir endlich den Bock umstoßen." Doch wie kann das Problem der späten Gegentore behoben werden? "Nicht mehr drüber sprechen", gab sich der 50-Jährige fast schon ein bisschen ratlos – zumal auch seine Personalentscheidungen verpufften.

Auf gleich fünf Positionen hatte Schmitt die Elf im Vergleich zur Pleite gegen Meppen umgebaut und Marian Sarr, Patrick Schorr, Johannes Bühler sowie Nicolas Sessa gar nicht erst mitgenommen. Stattdessen durften Patrick Funk, Royal-Dominique Fennell, Marvin Büyüksakarya und Luca Schnellbacher ran. Zudem rückte Daniel Bernhardt wieder ins Tor, musste die Kapitänsbinde jedoch an Winter-Neuzugang Clemens Schoppenhauer abgeben. Der 26-jährige Innenverteidiger soll das Amt nach Angaben der "Schwäbischen Post" nun dauerhaft ausführen – ein Tiefschlag für den Stammkeeper der Aalener.

Chancen schwinden

15 Partien, darunter das Nachholspiel gegen Unterhaching, bleiben dem VfR Aalen noch, um den Abstieg in die Regionalliga abzuwenden. Angesichts von neun Punkten Rückstand auf das rettende Ufer steht den Württembergern jedoch eine Herkulesaufgabe bevor. Bereits bei seiner Vorstellung hatte Schmitt von einer "Mission Impossible" gesprochen, die durch die Niederlage bei 1860 nun weiter erschwert wurde.

Mindestens 26 bis 28 Punkte wird der VfR bis Mitte Mai wohl holen müssen, um eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Im Schnitt müssten die Aalener fortan jede zweite Partie gewinnen. Zum Vergleich: Bisher ging der frühere Zweitligist in 23 Spielen lediglich dreimal als Sieger vom Platz. Es wird deutlich: Der Verbleib in der 3. Liga ist nach der Pleite am Montagabend in weite Ferne gerückt. Verliert der VfR am kommenden Freitag auch das Kellerduell gegen Sonnenhof Großaspach, gehen die Lichter bereits langsam aus.

 

   

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