"Nehmen die Stadt auseinander": So feierte der BTSV den Aufstieg

Eintracht Braunschweig ist wieder da! Durch die Niederlage des 1. FC Kaiserslautern in Köln sind die Blau-Gelben am Sonntag vom Sofa in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Am Nachmittag kam es im Eintracht-Stadion zu einer spontanen Aufstiegsfeier. Hier die Impressionen und Stimmen.

23 Stunden und 56 Minuten später

Wie schnell es manchmal gehen kann: Als die 2:3-Niederlage des BTSV in Meppen am Samstagnachmittag um 15:58 Uhr besiegelt war, schien alles auf ein Endspiel am letzten Spieltag gegen Viktoria Köln hinauszulaufen. Doch nur 23 Stunden und 56 Minuten später sah es plötzlich ganz anders aus: Weil der FCK beim 0:2 in Köln die dritte Pleite in Folge kassierte, ist Eintracht Braunschweig doch vorzeitig aufgestiegen.

"Wie geil ist das denn? 2. Liga, wir sind wieder da. Nur der BTSV", twitterten die Niedersachsen um kurz vor 16 Uhr. Die Mannschaft, die das FCK-Spiel gemeinsam im Eintracht-Stadion verfolgte, feierte anschließend zu Ballermann-Klängen im leeren Rund – die eine oder andere Bierdusche inklusive.

"Ich muss sagen, ich war nervöser als vor dem Spiel, weil du es nicht in der eigenen Hand hast. Es hat Riesenspaß gemacht, wir haben Köln angefeuert. Am Ende hat es gereicht und es ist ein geiles Gefühl", berichtet Kapitän Jasmin Fejzic auf der Eintracht-Homepage.

Doch leer blieb das Stadion nicht lange, nachdem die Eintracht über die sozialen Netzwerke zur spontanen Aufstiegsfeier ins Stadion geladen hatte: "Manchmal muss man Feste feiern, wie sie fallen." Bereits wenige Minuten später waren die ersten Fans da und sangen zusammen mit den Spielern Klassiker wie: "Nie mehr 3. Liga".

"Der absolute Wahnsinn"

Präsidentin Nicole Kumpis konnte es noch gar nicht so richtig fassen: “Wir sind zurück in der 2. Liga, zwar vom Sofa aus, aber nichtsdestotrotz ist das der absolute Wahnsinn. Heute wird noch ordentlich gefeiert, erst mit unseren Fans im Stadion und danach schauen wir mal." Die vergangenen zwei Tage seien eine "absolute Achterbahnfahrt" gewesen. "Uns war aber klar, dass wir mehrere Matchbälle haben, deswegen sind wir nach gestern nicht ganz so deprimiert nach Hause gefahren und haben es heute vom Sofa aus geschafft. Nächste Woche vor ausverkauftem Haus wäre natürlich nochmal schöner gewesen, so ist es aber auch ganz fantastisch."

Um 17 Uhr war die Feiermeute dann bereits auf etwa 2.000 Anhänger angewachsen. Sie feierten, tanzten und hörten gar nicht mehr auf.

Auch die obligatorische Humba durfte nicht fehlen – die Vorsänger gaben Robin Krauße und Jasmin Fejzic:

Schiele machte auf Heimweg kehrt

Sport-Geschäftsführer Peter Vollmann hatte nicht damit gerechnet, dass der Aufstieg vom Sofa klappen würde – und die Partie der Roten Teufel entsprechend auch nicht verfolgt. "Am Ende des Spiels habe ich dann doch noch auf mein Handy geschaut und war von dem Ergebnis völlig überrascht. Insofern können wir jetzt feiern und am Wochenende können dann beide Mannschaften sehr gelassen in das Spiel gehen." Nächsten Samstag trifft der BTSV im heimischen Stadion auf Viktoria Köln und kann dann zusammen mit den Höhenbergern, die durch den Sieg gegen Kaiserslautern den Klassenerhalt perfekt gemacht haben, feiern – so wie es die Fans bereits am Sonntag taten.

Nicht auf Feierlichkeiten schon am Sonntag vorbereitet war auch Trainer Michael Schiele – und daher bereits auf dem Weg zu seiner Familie nach Baden-Württemberg. Wohl aus Aberglaube, denn vor einer Woche hatte er das schonmal gemacht – und da verlor der FCK dann. "Ich hatte so 200 Kilometer zurückgelegt und bin dann umgedreht." Dabei hielt er sich offenbar nicht mehr ganz so genau an die Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Autobahn. "Ich habe Peter gefragt, ob er die Strafzettel übernimmt", so der 44-Jährige, der erst um kurz nach 18 Uhr im Stadion eintraf – und schon sehnsüchtig erwartet wurde:

"Lassen es krachen"

Es dürfte ein langer und feucht-fröhlicher Abend werden, wenn man den Worten von Fejzic folgt: "Heute lassen wir es in Braunschweig krachen und nehmen die Stadt auseinander." Jannis Nikolaou war bereits am Nachmittag in purer Extase: "Es ist einfach geil! Wir haben gedacht, dass wir es nächste Woche richten müssen, dass es hier so geklappt hat, ist einfach unglaublich. Zuzuschauen war brutal. Wir hätten es lieber selber gerichtet, sind aber einfach froh, dass es geklappt hat."

Der BTSV habe "eine geile Saison" gespielt. "Wir haben es uns über die ganze Spielzeit verdient, sind sehr konstant gewesen und haben immer zusammengearbeitet. Wenn du am Ende Zweiter wirst, hast du es auch einfach verdient", sagte der Mittelfeldspieler und gab den Party-Befehl. "Jetzt feiern wir einfach!"

In der Stadt ging es am Abend weiter. Und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. "Heute ist Feiertag in Braunschweig! Sagen wir einfach mal so! Krankschreibung für morgen ist eingereicht", twitterte der BTSV um 19:30 Uhr samt Foto der Aufstiegshelden. Die Eintracht ist zurück in Liga2 – und will dieses Mal länger als ein Jahr bleiben.

   

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