"Nervt brutal": Riesiger Frust beim SVS nach 1:4-Pleite in Halle
Eigentlich erwischte der SV Sandhausen am Sonntagmittag beim Halleschen FC einen guten Start, musste am Ende aber mit einer 1:4-Packung die Heimreise antreten. Es waren viele Faktoren, die die Sandhäuser an diesem Sonntag nervten.
Zweite Halbzeit zum Vergessen
Als Tabellenvierter ging der SV Sandhausen am Sonntag ins Spiel in Halle und zeigte sich zunächst auch als das bessere Team. Nach 23 Minuten stand – infolge eines umstrittenen Armeinsatzes von Rouwen Hennings im Vorfeld – nach dem Treffer von Tim Maciejewski das verdiente 1:0. "Vor allem auch in der ersten Halbzeit" sah SVS-Trainer Danny Galm eine starke Gastmannschaft, wie er nach der Partie am Mikrofon von "MagentaSport" befand. "Ich fand, dass wir es da richtig gut gemacht haben", stellte er seinen Mannen für die ersten 45 Minuten ein eigentlich gutes Zeugnis aus.
Dabei zeigten schon die letzten Minuten mit dem Ausgleichstreffer des HFC (40.), in welche Richtung das Spiel abzudriften drohte. So habe sich die Mannschaft "anstecken lassen von der Hektik", während die Hallenser mit "extrem viel Leidenschaft" agierten. Dies empfand auch Kapitän Dennis Diekmeier auf dem Platz so. "Irgendwie war dann jeder Torschuss drin", fasste er das Gefühl auf dem Platz im zweiten Durchgang mit Gegentoren in Minute 46, 64 und 67 zusammen. Die eigenen Qualitäten, die in den ersten 40 Minuten aufblitzten, habe der SVS "nicht mehr auf den Platz bekommen." Oder wie es Sportdirektor Matthias Imhof formulierte: "Man hat wieder gesehen, was Fußball in der 3. Liga bedeutet: Leidenschaft, Euphorie und Einsatz. Genau das haben wir jetzt zum dritten Mal in dieser Saison auswärts nicht auf den Platz gebracht. Das müssen wir schnellstens abstellen und ebenso auftreten, wie in unseren Heimspielen. Wir müssen viel arbeiten.“
Frustfaktor Länderspielpause
So stand am Ende die zweite Pleite der Saison. Statt eines Sprungs auf den 3. Rang, der möglich gewesen wäre, bildet der Absteiger nun als Neunter ziemlich genau die Mitte des Teilnehmerfeldes. Dieser Umstand, so Diekmeier, "nervt brutal. Hätten wir heute gewonnen, wären wir da oben bei gewesen. Jetzt ist noch eine Länderspielpause – die nervt richtig. Ich würde am liebsten jetzt übermorgen wieder spielen, aber das geht halt nicht", musste der Rechtsverteidiger konsterniert feststellen. Auch die Erkenntnis, dass das "Ergebnis am Ende zu hoch" ausgefallen sei, war ihm schlussendlich egal.
"Nach Aue wussten wir, wir konnten dann wieder ran", wusste auch Coach Galm. Als Reaktion auf die Pleite vor zwei Spieltagen gab es einen überaus überzeugenden 3:0-Erfolg bei 1860 München. Nun muss eine Reaktion auf sich warten lassen. "Das können wir uns ja nicht aussuchen", merkte der 37-Jährige achselzuckend an. Die Marschroute war zumindest für Diekmeier dennoch klar: "Jetzt müssen wir halt in Ruhe arbeiten und dann wollen wir gegen Münster zu Hause die drei Punkte holen und wieder Schritt für Schritt oben rankommen." Auch gegen den strauchelnden Aufsteiger wird es mehr benötigen, als gute 40 Minuten.