Neue Zielsetzung für Ulm? "Erstmal Klassenerhalt fix machen"
Zum Abschluss der Hinrunde hat der SSV Ulm 1846 den Relegationsrang zurückerobert – als Aufsteiger. Durch einen 3:0-Sieg beim SC Verl konnten die Spatzen ihren Status als Überraschungsmannschaft der Saison untermauern. Die Erwartungshaltung steige allerdings nicht, denn weiterhin sei nur der Klassenerhalt das Ziel.
"Für uns steigt die Erwartungshaltung nicht"
Im Herbst hatten die Ulmer eine kleine Schwächephase, als zwischenzeitlich ganze vier Niederlagen in fünf Spielen passierten. Doch, wie schon nach dem zögerlichen Saisonstart, haben die Spatzen schnell dazu gelernt. Der 3:0-Sieg in Verl war schon wieder der dritte Sieg im vierten Spiel vor der Winterpause. Mit 33 Punkten schiebt sich der Aufsteiger am 19. Spieltag auf den dritten Rang in der Tabelle vor. "Was wir haben, das haben wir", freute sich Cheftrainer Thomas Wörle am Mikrofon von "MagentaSport" über den Erfolg seiner Mannschaft. Einer möglicherweise gesteigerten Erwartungshaltung in der Rückrunde blickte er entspannt entgegen.
So ordnete es auch Mittelstürmer Felix Higl ein, der nach unglücklichen Auftritten über weite Strecken der Saison nun zum zweiten Mal in Folge einnetzte. "Für uns steigt die Erwartungshaltung nicht. Wir wollen den Klassenerhalt sichern. Machen wir das erstmal fix", so der 26-Jährige. Im Trikot des VfL Osnabrück erfuhr Higl in der vergangenen Saison, wie eine Mannschaft aus der Außenseiterrolle in die Aufstiegsfeier hinein geriet. Dieses Mal sind die Voraussetzungen für Ulm durchaus besser: "Unglaublich, dass wir jetzt 33 Punkte haben. Respekt vor unserer Leistung", fand Higl daher.
Ulm behält die Nerven
Dem Schnitt der vergangenen Jahre zufolge dürften den Spatzen noch zehn bis zwölf weitere Punkte zum Ziel reichen. Der Klassenerhalt ist mittlerweile das Minimalziel, wie auch die Spielweise der Ulmer zeigt. In Verl holte der SSV einen abgezockten Sieg, der durch ein Eigentor in der 2. Spielminute begünstigt wurde. "Man legt sich immer einen Plan zurecht, aber ganz oft wird der durchkreuzt", überlegte Wörle nach der Partie. In der Sportclub-Arena ging allerdings alles auf: "Das Verler Spiel ist mit Risiko verbunden. Wir haben uns schon erhofft, dass wir ab und zu etwas abgreifen können."
Ein Platzverweis gegen Torge Paetow (63.) spielte den Ulmern weiter in die Karten, denn gerade nach Rückstand machte Wörle den SCV als gefährlichstes Team der Liga aus. "Das Ding war noch lange nicht zu Ende", fand der Cheftrainer, der erst nach dem dritten Treffer (72.) an eine Vorentscheidung glaubte. "Die Kunst bis dahin ist sicherlich, die Nerven zu behalten." Das war dem SSV über weite Strecken der Partie – und der Saison – gelungen. Am Dienstag (19 Uhr) kommt es mit dem Duell beim 1. FC Saarbrücken zu einem weiteren Spitzenspiel.