Neuer Minusrekord: Zuschauerschwund bei Rot-Weiß Erfurt

Zusätzlich zur sportlichen Krise hat Rot-Weiß Erfurt derzeit auch neben dem Platz mit Problemen zu kämpfen. So fanden sich am vergangenen Samstag beim Heimspiel gegen den SC Paderborn nur 3.631 Zuschauer im Steigerwaldstadion ein – so wenige wie seit August 2010 nicht mehr. Für die Wende könnte das anstehende Derby gegen Jena sorgen.

Zuschauerzahlen sind rückläufig

Eigentlich sollte mit dem Neubau des Steigerwaldstadions alles besser werden: Höherer Komfort, bessere Stimmung und vor allem mehr Zuschauer. Letzteres ist bislang allerdings noch nicht eingetreten, vielmehr sind die Zuschauerzahlen sogar rückläufig. Denn während der Besucherschnitt in der Saison 2010/11 bei 6.600 lang, pilgerten zu den bisherigen drei Heimspielen dieser Saison nur 5.300 Fans in das 18.600 Plätze fassende Stadion. Selbst das DFB-Pokalspiel gegen Hoffenheim lockte vor eineinhalb Wochen lediglich 8.144 Anhänger an – und das, obwohl RWE neun Jahre lang nicht im DFB-Pokal vertreten war.

Abstiegskampf auf Dauer nicht attraktiv genug

Doch was sind die Gründe? Wesentlichen Anteil an der schwachen Zuschauerresonanz dürfte die sportliche Situation der Thüringer haben. Seit Jahren kämpft RWE einzig um den Klassenerhalt, auch in dieser Saison wird es nur gegen den Abstieg gehen können. Attraktiv (schon gar nicht dauerhaft) ist das nicht, doch mehr gibt der Etat nun mal nicht her.

Auch die im Liga-Vergleich relativ hohen Eintrittspreise dürften eine Rolle spielen. So verkauften die Thüringer nach Recherchen von liga3-online.de bis zuletzt die teuersten Karten der gesamten Liga (im Schnitt). Stolze 34 Euro verlangte der Verein für einen Sitzplatz auf der Osttribüne, nach einer Preissenkung vor dem Paderborn-Spiel sind es jetzt noch 28 Euro. Für einen Stehplatz (Vollzahler) werden unterdessen weiterhin 12 Euro fällig. Damit bewegt sich RWE im Liga-Vergleich jeweils im oberen Mittelfeld.

Bringt das Derby gegen Jena die Wende?

Immerhin: Zumindest beim kommenden Derby gegen Carl Zeiss Jena (9. September) wird der bisherige Zuschauerschnitt wohl deutlich übertroffen werden. Und gewinnt RWE das prestigeträchtige Duell, dürfte dies auch Auswirkungen auf die kommenden Heimspiele haben – ein Anstieg der Zuschauerzahlen wäre dann realistisch. Bei einer erneuten Niederlage jedoch droht gegen Unterhaching (20. September) und Wiesbaden (Ende September) ein neuer Minusrekord. Vom Spiel gegen Jena hängt also viel ab – sportlich wie finanziell.

   

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