"Nicht akzeptable Katastrophe": Hansa will Ende der Geisterspiele
Die 3. Liga biegt auf die Zielgerade ein, auch ihr Ende wird die laufende Saison unter dem Ausschluss von Zuschauern erleben. Damit soll es dann aber gut sein: Vorstandsvorsitzender Robert Marien sieht keine Alternative zu einer baldigen Rückkehr der Fans in die Stadien. Unterstützung finanzieller Art stellt derweil das Land Mecklenburg-Vorpommern in Aussicht.
Weitere Geisterspiele wären "ein Fiasko"
Wirklich gewöhnen kann und will sich der eingefleischte Fußballfan am Bildschirm auch nach Wochen nicht an die Geister-Atmosphäre. Es fehlt weit mehr als nur das Beiwerk. Das sehen auch die Vereinsbosse so – wenngleich die Motive hier weniger auf romantischen als auf finanziellen Aspekten beruhen dürften. In einem offenen Brief auf der Vereinshomepage verleiht ein Klubchef seinen Forderungen nun Nachdruck. "Geisterspiele auch über die laufende Spielzeit hinaus (…) wären eine emotionale und nicht akzeptable Katastrophe", so Marien.
Obwohl die Kogge zurzeit Kurs auf den Aufstieg nimmt, es sportlich also bestens läuft, seien die Geisterspiele eine Zumutung: "Für ein erfolgreiches Bestehen ist es unabdinglich, dass Geisterspiele in der nächsten Saison der Vergangenheit angehören. Nicht nur wirtschaftlich wären weitere Geisterspiele ein Fiasko – auch der Fußball an sich gefährdet genau das, wofür er stehen sollte und das, was ihn besonders macht." Die Vereinsposition für die nächste Spielzeit sei daher klipp und klar: "Wir werden alles daransetzen und alles dafür Nötige tun, damit Fans wieder in die Stadien kommen können!" Unabhängig von etwaigen finanziellen oder romantisch-moralischen Interessen steht eines fest: Die Rückendeckung der Drittliga-Gemeinschaft ist Marien bei seinem Vorstoß sicher.
Zuschüsse: Hansa winken 600.000 Euro
Auch Rostocks Anhänger haben diesbezüglich eine klare Meinung, wie die Szene schon vor Wochen verdeutlichte: Ein baldiges Ende der Geisterspiele ist für sie alternativlos, "einen Konses, dass eine neue Saison ohne uns Stadiongänger startet, gibt es nicht." Um die finanziellen Einbußen abzufedern, plant die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns indes ein Hilfspaket auf den Weg zu bringen. Gegenüber dem "NDR" bestätigte Sportministerin Stefanie Drese (SPD) eine Summe von insgesamt zwei Millionen Euro nichtrückzahlbarer Zuschüsse für die Top-Vereine des Landes. Hansa darf auf einen Anteil von bis zu 600.000 Euro hoffen.