"Nicht drittliga-tauglich": Auflösungserscheinungen beim VfB

Warum der VfB Lübeck nach nur einer Saison zurück in die Regionalliga muss, hat sich am Samstag beim 0:5-Debakel gegen die U23 des BVB nochmal deutlich gezeigt. Nach den Auflösungserscheinungen im Duell mit den Dortmundern könnte der Abstieg am Sonntagnachmittag auch rechnerisch besiegelt sein.

"So können wir uns nicht präsentieren"

Eigentlich wollte sich der VfB mit Würde verabschieden – das hatte Trainer Jens Martens nach der 1:4-Pleite in Unterhaching vor einer Woche angekündigt. Der Auftritt gegen den BVB hatte allerdings wenig mit einem würdevollen Abschied aus der 3. Liga zutun. "Man hat heute mehr denn je gesehen, was ein qualitativer Unterschied ausmacht", sagte Lübecks Coach am "MagentaSport"-Mikrofon, nachdem die Partie bereits zur Pause entschieden war. "In allen Belangen sind die Nachwuchsspieler eine andere Kategorie. In Sache Schnelligkeit, Passgenauigkeit, unter Druck und vor allem im Verwerten von Torchancen." Zwar kamen auch die Lübecker zu Möglichkeiten, waren aber nahezu chancenlos, deutlich überfordert und beinahe sogar wehrlos.

"Es fühlt sich absolut beschissen an", sagt Sportchef Sebastian Harms in den "Lübecker Nachrichten" und spricht von einer "auch in der Höhe völlig verdienten Niederlage". Nach dem 0:1 seien bei den Spielern die Köpfe angegangen, "dann hast du gegen so eine Mannschaft keine Chance und wirst auseinandergenommen. So wie wir heute gespielt haben, war es ein Klassenunterschied". Die Mannschaft sei im Moment nicht in der Lage, mental mit diesen Rückschlägen umzugehen. Harms deutlich: "So können wir uns nicht präsentieren, das ist nicht unser Anspruch. Das wird der Mannschaft und dem Verein so nicht gerecht."

Mitleid von Zimmermann

Auch Jannik Löhden fand gegenüber der Zeitung klare Worte: "Was wir aktuell für Gegentore fressen und wie wir in ein paar Minuten das Spiel wegschenken, ist nicht drittliga-tauglich." Mal sei es Pech, mal fehlende Qualität. Der Auftritt war derart schwach, dass BVB-Trainer Jan Zimmermann sogar Mitleid hatte: "Ich habe ein lachendes und ein weinendes Auge. Es tut mir fast leid, wie das Spiel ausgegangen ist."

Derweil lobte Martens, unter dem Lübeck in vier Spielen nur einen Punkt holte (bei 1:10 Toren), die Fans: "Sie sind bis zum Ende dabei geblieben, das muss das Fundament für das nächste Jahr sein." Wie schon nach dem letzten Aufstieg 2020 wird es auf direktem Wege zurück in die Regionalliga gehen. Bereits am Sonntagnachmittag könnte der Abstieg bei einem Sieg von Waldhof Mannheim gegen Rot-Weiss Essen bei dann 14 Punkten Rückstand vor den letzten vier Spielen rechnerisch besiegelt sein. Am kommenden Freitag geht es nach Bielefeld. Jedoch ohne Ulrich Taffertshofer, der mit Gelb-Rot vom Platz geflogen war, sowie Marvin Thiel (fünfte gelbe Karte).

   

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