"Nicht normal in so einer Situation": MSV darf weiter hoffen
Drei Siege aus den letzten vier Spielen: Der MSV Duisburg befindet sich im Aufwind und darf nach dem wichtigen Heimerfolg gegen Dortmund II weiter auf den Klassenerhalt hoffen. Spieler und Trainer lobten im Anschluss an die Partie vor allem die Fans.
"Durfte nur einen Sieger geben"
In der 90. Minute rutschte jedem Zebra-Fan nochmal das Herz in die Hose: Ein Schuss von Elongo-Yombo prallte an die Latte und von dort an den Rücken von Keeper Müller, der aber verhindern konnte, dass das Spielgerät über die Linie rollte. Damit hielt der 23-Jährige den Sieg fest, was nach Schlusspfiff für großen Jubel auf den Plätzen und Rängen sorgte. Trainer Boris Schommers war sichtlich erleichtert, als er zum Interview mit "MagentaSport" kam und meinte: "Wenn man sieht, was die Mannschaft und die Fans geleistet haben, durfte es nur einen Sieger geben und das ist der MSV Duisburg."
Über 90 Minuten hatten die Zebra-Anhänger ihre Mannschaft lautstark unterstützt und sie bereits beim Aufwärmen auf das Spiel eingestimmt. "Das war überragend", sprach Schommers den Anhängern ein Lob aus. "Man hat schon vor dem Anpfiff die unfassbare Energie zwischen Fans und Mannschaft gespürt." Auch Thomas Pledl meinte: "Was hier für eine Stimmung war, das ist nicht normal in so einer Situation. Das tut uns richtig gut und gibt nochmal ein paar Prozentpunkte, die entscheidend sein können."
"Wären wahrscheinlich eingebrochen"
Den 29-Jährigen hat die Kulisse zu seinem ersten Tor für den MSV beflügelt. Nach 17 Minuten war der Offensivspieler auf Vorlage von Daniel Ginczek zur Stelle, nachdem Alexander Esswein fünf Zeigerumdrehungen zuvor für die Führung gesorgt hatte. "Den Ball im Tor unterzubringen, war dann nicht mehr so schwer", gab sich Pledl ganz bescheiden, hielt aber fest: "Der Sieg war extrem wichtig." Nicht zuletzt nach den Ergebnissen am Samstag.
"Alle Konkurrenten haben gepunktet am Wochenende und du weißt, wenn du heute nicht gewinnst, dann bist du sieben Punkte hintendran." Um dem Druck standzuhalten, hatte Schommers im Vorfeld die Devise ausgegeben, sich nur auf die eigenen Partien zu fokussieren. "Wenn wir das anders machen würden, dann wären wir heute wahrscheinlich eingebrochen", so Pledl. Gegen den formstarken BVB (fünf Siege aus den letzten sieben Spielen) war der MSV in der Tat voll bei sich und belohnte sich am Ende mit drei Punkten für einen starken Auftritt.
Pledl sieht MSV "auf dem richtigen Weg"
"Wie wir im Kollektiv gegen den Ball gearbeitet haben und gleichzeitig ein spielerisches Element reingebracht haben. Das war eine ganz starke Leistung und überragend", so Schommers. "Von der ersten bis zur letzten Position muss ich den Jungs ein Kompliment machen." Mit drei Siegen aus den letzten vier Partien befinden sich die Zebras derzeit im Aufwind, wenngleich sie weiterhin den drittletzten Tabellenplatz belegen und vier Punkte Rückstand auf das rettende Ufer aufweisen.
Pledl sprach von einer "gewissen Euphorie, die uns und den Fans den Glauben zurück gibt, dass wir auf dem richtigen Weg sind". Gleichzeitig betonte er: "Wir als Mannschaft haben immer an uns geglaubt und wussten einfach, was wir für Qualitäten haben." Jetzt gelte es, genauso weiterzumachen. Am nächsten Sonntag reist der MSV nach Unterhaching – und will beim Aufsteiger den Rückstand zum rettenden Ufer mit einem Sieg weiter verkürzen.