"Nicht unbedingt verdient": VfL weiß Sieg gegen Verl einzuordnen

Der VfL Osnabrück hat mit dem 2:1-Erfolg im Nachbarschaftsduell gegen den SC Verl den Sprung auf Platz 2 geschafft. Nachdem es zuletzt eher mäßig lief, bedeutete der Sieg entsprechend viel, sodass auch die Stimmung der Beteiligten gelöst war – auch wenn noch viel Luft nach oben ausgemacht wurde.

Verlorener Zugriff

Nur ein Sieg in den letzten sechs Pflichtspielen, davon vier Niederlagen, worunter auch das Landespokal-Aus gegen den SV Meppen sowie die 2:3-Pleite im DFB-Pokal gegen den SC Freiburg zählt. Die Formkurve des VfL Osnabrücks zeigte zuletzt ein wenig nach unten. Umso wichtiger, dass mit dem Sieg gegen den SC Verl nun wieder ein Zeichen gesetzt werden konnte – auch, wenn es fußballerisch manchmal eng wurde und der Sieg zwischenzeitlich durchaus in Gefahr schien. "Verl hat es uns sehr schwer gemacht", musste auch Torschütze Sebastian Klaas im Interview mit "MagentaSport" nach Abpfiff zugeben. Selbst sei der VfL jedoch "deutlich effektiver" gewesen, was den Sieg dann im Endeffekt bedinge. Ehrlich zugeben wollte er dennoch, dass der SC Verl ein Unentschieden "verdient hätte".

Auch wenn am Ende nur die drei Punkte zählen sollten, war das fußballerische Ausbaupotenzial nicht zu verkennen und der Frust über die verlorene Linie durchaus anzumerken. So habe der VfL unmittelbar nach den Toren von Maurice Trapp (22.) und Klaas, der von einem Geniestreich von Heider profitierte, welcher den Ball sehenswert durchließ (35.), "schon angefangen, den Zugriff zu verlieren". Auch Trainer Scherning sprach nach den 90 Minuten von einem "glücklichen Sieg" und betonte, dass er "nicht unbedingt verdient" gewesen sei. "Wir wissen das einzuordnen. Aber diesmal hatten wir das Glück auf unserer Seite, was uns schon einige andere Mal in dieser Saison gefehlt hat." Gemeint waren unter anderem Szenen, in denen es einen Elfmeter für Verl hätte geben können – doch Schiedsrichter Max Burda pfiff nicht.

"Musst du auch gewinnen"

Profitiert haben die Lila-Weißen indes von ihrer neu gewonnen Qualität: die Standards. Gleich fünf Tore in den letzten fünf Partien fielen nach einem ruhenden Ball, wie auch Scherning nicht verborgen blieb. Umso ärgerlicher, dass auch der 1:2-Anschlusstreffer von Verls Akono nach einem solchen ruhenden Ball fiel (70.). Doch der Grund war schnell gefunden. "Wir haben kurz vorher gewechselt und waren in dem Moment nicht besetzt, was dann bestraft wurde", analysierte der Übungsleiter die Szene. Zudem habe er seinen Mannen auch angemerkt, "dass wir 120 Minuten aus dem Pokal in den Beinen hatten".

Was spielerisch vielleicht wie ein Rückschritt anmutete, war in der Tat aber wohl eher ein Schritt nach vorne. So konnten die Osnabrücker im Vergleich zu den vergangenen Wochen doch zumindest mal wieder dreifach punkten. Dies sah auch Klaas so: "Unter der Woche hatten wir richtig Pech im Pokal, waren fußballerisch besser als heute und haben das Ding nicht gezogen", doch an diesem Montagabend zum Abschluss des 14. Spieltags zähle "nur der zweite Platz". Auch Scherning pflichtete bei und stellte fest, solche Spiele "musst du im Laufe der Saison auch gewinnen, um oben dran zu bleiben". Ausgebaut oder gehalten kann dieser zweite Rang bereits am kommenden Samstag, wenn die Lila-Weißen auf 1860 München treffen. Zu lange am Nachbarschaftsduell-Sieg aufhalten, wollte sich ohnehin niemand.

   

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