"Nicht unmöglich": Erzgebirge Aue träumt noch vom Aufstieg
Seit Pavel Dotchev zurück bei Erzgebirge Aue ist, läuft es. 22 Punkte aus zehn Spielen stehen zu Buche, die allergrößte Abstiegsgefahr ist erstmal gebannt. Vielmehr gehen die Blicke sogar nach oben. Derweil soll der Vertrag mit Dimitrij Nazarov verlängert werden.
"An seine Chancen glauben"
Auch wenn der Rückstand auf den vierten Platz, der momentan zur Relegation berechtigen würde, satte elf Punkte beträgt: Noch träumt der FCE von der ursprünglich anvisierten sofortigen Rückkehr in die 2. Bundesliga. "Man muss immer ambitioniert bleiben, solange es rechnerisch möglich ist, an seine Chancen glauben", sagt Sport-Geschäftsführer Matthias Heidrich in einem Interview mit der "Freien Presse". "Natürlich sind wir sehr weit weg. Aber zäumen wir das Pferd mal von hinten auf: Stellen Sie sich vor, wir gewinnen die nächsten fünf Spiele und sind dann vielleicht nur noch fünf oder sechs Punkte zurück." Entsprechend haben die Veilchen auch als einer von elf Drittligisten die Lizenz für die 2. Bundesliga beantragt. "Es ist unrealistisch, aber nicht unmöglich", schätzt Heidrich die Aufstiegschancen der Veilchen ein.
Doch erstmal will Aue den Klassenerhalt perfekt machen und auf 45 Zähler kommen. "Dafür müssen wir noch dreimal gewinnen", rechnet der Ex-Profi vor. "Haben wir das geschafft, werden wir uns neue Ziele setzen, zum Beispiel das Erreichen eines einstelligen Tabellenplatzes. Wir wollen den guten Lauf so lange wie möglich fortsetzen – mal schauen, wohin das noch führen kann."
Bleibt Nazarov? Gespräche laufen
Falls der Aufstieg in dieser Saison nicht gelingen sollte – wovon realistisch gesehen auszugehen ist -, soll in der kommenden Serie ein neuer Anlauf gestartet werden. Und das möglichst mit demselben Kader. "Wir setzen auf Kontinuität, werden nicht noch einmal einen großen Umbruch einleiten", kündigt Heidrich ungeachtet der Tatsache, dass der Kader verkleinert werden soll, an. "Wir wollen mit der Mehrzahl der Spieler weiterarbeiten." Einer davon ist Dimitrij Nazarov, der unter Dotchev regelrecht aufgeblüht ist und seit der Winterpause an elf von 17 Toren direkt beteiligt war. "Wir wollen gern mit 'Dima' verlängern, sind auch schon im Dialog dazu", so Heidrich. Mit einer zeitnahen Entscheidung des 32-Jährigen sei zwar nicht zu rechnen, "aber ich bin zuversichtlich".
Auch Trainer Pavel Dotchev weiß, was er an dem Offensivspieler hat. "Ich weiß, was er braucht, um Leistung zu bringen und bin froh, dass er sich zu einem Schlüsselspieler entwickelt hat." Allein in den letzten beiden Partien traf Nazarov dreimal. Setzt er die Serie am Samstag im Heimspiel gegen 1860 München, wenn bis zu 10.000 Zuschauer erwartet werden, fort? Bei einem Sieg, es wäre der achte in den letzten elf Spielen, würde Aue an den Löwen vorbeiziehen – und könnte den Rückstand auf Rang 4 im Optimalfall auf bis zu acht Zähler verkürzen. Auf Marvin Stefaniak (fünfte gelbe Karte) müssen die Sachsen dabei jedoch verzichten, zudem sind die Einsätze von Erik Majetschak und Sam Schreck fraglich.