"Nicht viel Positives da": DSC zurück auf dem Boden der Tatsachen
Nach den umjubelten Erfolgen gegen den VfL Bochum und den SC Preußen Münster ist Arminia Bielefeld durch die 0:1-Niederlage beim SSV Ulm am Dienstagabend zurück auf dem Boden der Tatsachen angelangt. Trainer Mitch Kniat sah "nicht viel Positives" bei seiner Mannschaft, sondern viel Arbeit auf sich zukommen.
"Niederlage geht auf jeden Fall in Ordnung"
Es war ein über 90 Minuten schwacher Auftritt, den Arminia beim Aufsteiger bot. Von den starken Leistungen gegen Bochum und Münster war nichts zu sehen. "Wenn man das ganze Spiel sieht, dann geht die Niederlage auf jeden Fall in Ordnung", versuchte Trainer Mitch Kniat bei "MagentaSport" auch erst gar nicht, die Niederlage schön zu reden. "Ulm hat mehr investiert und war präsenter als wir." In der Tat kamen die Ostwestfalen kaum nach vorne und zu gefährlichen Abschlüssen.
"Wir haben es dem Gegner zu einfach gemacht und hatten relativ wenig Spielaufbau, was ziemlich ungewohnt ist für uns", fand der 37-Jährige klare Worte. Seine Mannschaft sei "nicht präzise genug" gewesen und habe stattdessen "zu viele lange Bälle" gespielt. "Das müssen wir uns ankreiden lassen." Unter dem Strich habe Kniat "nicht viel Positives" gesehen. Die Euphorie in den letzten Tagen sei zwar schön gewesen, "aber wir haben auf jeden Fall noch einiges vor uns". Etwas Positives gab es zumindest nach Spielende dann aber doch: So empfingen die mitgereisten Fans das Team mit Applaus und bauten es mit Gesängen auf. Eine starke Geste.
Unverständnis über Platzverweis gegen Koch
Als Rückschlag wollte Christopher Lannert die Niederlage auf der Arminia-Homepage derweil nicht bezeichnen: "Wir wären in der Lage gewesen, das Spiel zu gewinnen", meinte der 26-Jährige. "Wir wussten, dass das heute ein schweres Spiel wird und dass Ulm eklig zu bespielen ist. Es ist uns leider nicht gelungen, unseren Plan umzusetzen." Ins "Tal der Tränen" werde der DSC durch den Rückschlag nicht fallen, wie Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel betonte. So ein Spiel müsse man "einkalkulieren" und "richtig einordnen. Dann wird das am Sonntag auch schon wieder ein ganz anderes Spiel". Mitabsteiger Jahn Regensburg ist ab 13:30 Uhr zu Gast auf der Alm.
Auf Nachwuchstalent Henrik Koch werden die Ostwestfalen dann allerdings verzichten müssen, nachdem der 17-Jährige in der Schlussphase die gelb-rote Karte gesehen hatte – zum großen Unverständnis von Kniat: "Mit der ersten gelben Karte kann ich noch leben. Beim zweiten Foul weiß ich nicht, wo das eine gelbe Karte sein soll. Er arbeitet in den Mann rein, das kann er meinetwegen mit einem Foul ahnden. Aber das ist keine gelbe Karte." Entsprechend werde Kniat dem Stürmer auch "keinen Vorwurf" machen, "böse Worte" oder gar "disziplinarische Maßnahmen" habe er nicht befürchten. "Es tut mir einfach leid für ihn." Es gelte nun, die Niederlage aufzuarbeiten und die Fehler abzustellen. "Dann sind wir alle positiv, dass es am Wochenende wieder besser läuft." Und vielleicht kehrt Arminia dann auf Anhieb in die Euphoriewelle zurück.