"Nicht viele treten in Dresden so auf": 1860 belohnt sich nicht
Gut gekämpft, aber am Ende doch wieder verloren: Am Freitagabend musste der TSV 1860 München beim 1:2 gegen Dynamo Dresden die zweite Pleite in Serie einstecken und alle letzten womöglich verbliebenen Resthoffnungen auf die tabellarische Aufholjagd ad acta legen. Das mangelnde Glück in den finalen Momenten monierten die Akteure nach dem Spiel – und legten den Fokus entsprechend auf die kommende Woche.
Lucky Punch blieb aus
Wenn es gegen die Top-Teams des Tableaus geht, fehlt den Löwen derzeit noch etwas. Während es in der Vorwoche gegen den SSV Ulm 1846 noch den Knock-Out in der Nachspielzeit gab, eröffnete sich den Münchnern am Freitagabend die Chance, es ähnlich zu machen und gegen Dresden doch noch einen Punkt mitzunehmen: In der vierten Minute der Nachspielzeit fand nochmal eine TSV-Flanke ihren Weg in die Mitte, wo Joker Zwarts sich durchsetzte, die Kugel gen rechtes unteres Eck nickte, aber dann an einem unnachahmlichen Reflex von SGD-Keeper Broll scheiterte. So blieb es bei null Zählern. "Wir können uns nicht viel vorwerfen, denke ich", befand Morris Schröter nach dem Spiel bei "MagentaSport". Dass es nun die zweite Pleite in Folge gab, wollte der Außenbahnspieler dabei auch nicht allzu hoch hängen. "Erstmal muss man sagen, dass wir gegen zwei Spitzenmannschaften der Liga gespielt haben", stellte der ehemalige Dynamo-Spieler fest.
Und dann war da ja noch die Sache mit dem Pech respektive fehlendem Glück. So sei am Freitagabend – wie eben in der Vorwoche – nochmal offenbart worden, dass die Teams oben in der Tabelle "das Quäntchen mehr Glück haben als die Mannschaften, die ein bisschen weiter unten stehen", musste der 28-Jährige eingestehen. Durch die zweite Pleite in Serie verpassten es die Sechzger vor dem letzten Spieltag vor der Länderspielpause nochmal nach oben schielen zu dürfen. Mit 38 Punkten ist auch der Abstand nach unten durchaus gegeben, sodass es gerade ins Niemandsland des Klassements geht. Platz 12 hieß es am Freitagabend für die Löwen, was bei unpassenden Ergebnissen der direkten Konkurrenz aber auch noch nach unten korrigiert werden kann.
"…nur mit den Punkten bei uns"
Schon der Start ins Spiel gestaltete sich für 1860 am Freitagabend schwierig. Infolge der ersten Ecken-Serie Dresdens hieß es bereits nach acht Minuten 0:1. Auch Schröter sah, dass seine Mannschaft "schwach gestartet" war. "Wir sind denkbar schlecht reingekommen", befand auch Trainer Argirios Giannikis. Das tat seine Mannschaft. Sie kämpfte, traf Aluminium (33.) – und glich durch den umtriebigen Abdenego Nankishi vor der Pause noch aus (41.). "Insgesamt", resümierte Giannikis, "haben wir ein gutes Auswärtsspiel gemacht. Nicht viele Teams treten in Dresden so auf." Dass am Ende nichts Zählbares dabei rumkam, hatte wieder mit dem fehlenden Glück zu tun: Ein eigentlich wohl harmloser Schuss von Lucas Cueto, der zentral auf Sechzig-Keeper Marco Hiller gekommen wäre, wurde noch zweimal abgefälscht und landete so zum spielentscheidenden 1:2 in den Maschen (76.).
Schlussendlich verloren die Löwen "bitter mit einem abgefälschten Schuss", ärgerte sich Giannikis im Anschluss. Somit konnte das "ordentliche Auswärtsspiel", so Schröter, nicht mehr gerettet werden. Da half es auch nichts, dass die Münchner "für ein Auswärtsspiel viele Chancen gehabt" haben, wie auch der Übungsleiter ausmachte. Nun muss im letzten Heimspiel vor der Länderspielpause gegen den SC Preußen Münster, ein weiteres Topteam der Liga, geliefert werden. "Vor der Länderspielpause wäre es wichtig, dass wir das nochmal etwas positiver gestalten", mahnte auch Schröter. Ein weiterer Dämpfer wäre "nicht so cool nach der guten Serie, die wir gestartet haben zu Anfang des Jahres." Viel ändern müsse seine Mannschaft dabei nicht, befand auch der Coach. Gegen Münster gebe es die gleiche Marschroute. "Nur mit den Punkten bei uns", ergänzte er abschließend.