"Nicht zwingend genug": FCK zeigt in Münster zwei Gesichter
Wer nach dem souveränen Erfolg des 1. FC Kaiserslautern gegen die SG Sonnenhof Großaspach auf eine Serie der Roten Teufel hoffte, wurde bereits zum Auftakt des 22. Spieltags bitter enttäuscht. Die Hildmann-Elf unterlag bei Preußen Münster verdient mit 0:2, präsentierte sich gerade im zweiten Durchgang schwach. Der Trainer sah den Knackpunkt der Partie derweil in der Entstehung des ersten Treffers.
Hildmann bedient: "Das war ein Foul"
Die größten Optimisten im Umfeld des FCK schielten bereits wieder auf auf die ersten drei Plätze des Klassements, der souveräne Erfolg gegen Großaspach zum Auftakt der Restrunde machte Mut. Bereits eine Woche später dürfte der Optimismus allerdings schon verflogen sein – zu große Schwächen offenbarte das 0:2 bei Preußen Münster. Gerade nach dem Rückstand verfielen die Pfälzer in alte Muster. An der Entstehung des ersten Treffers hatte indes FCK-Trainer Sascha Hildmann einiges auszusetzen. Der 46-Jährige zeigte sich gegenüber "Magenta Sport" sichtlich angefressen: "Da springt der nur in der Mann hinein – und dadurch kommt die Situation zustande."
Die Partie benötigte keinerlei Anlaufphase: Von Beginn an spielten beide Teams druckvoll nach vorne. Die ersten Chancen waren indes den Gastgebern vorbehalten. Dann kam jedoch auch der FCK auf: Nach einem ersten Warnschuss von Florian Pick (5.) war es Angreifer Christian Kühlwetter, der die Führung nach einer Hemlein-Hereingabe haarscharf verpasste (15.). Die Münsteraner Hausherren zeigten sich in ihren Angriffsaktionen zielstrebiger: Auf Vorarbeit von Akono schoss Niklas Heidemann zur Preußen-Führung ein (23.). Diese Szene war es jedoch auch, die Hildmann auf die Palme brachte. Im Vorlauf des Treffers ging Münsters Kobylanski äußerst robust in den Zweikampf – für den Übungsleiter eindeutig: "Das war ein Foul." Nichtsdestotrotz: Das Tor zählte. Und die Gastgeber suchten weiter den Weg nach vorne. Zunächst parierte FCK-Schlussmann Grill einen Kobylanski-Freistoß noch glänzend, gegen den frei vor ihm auftauchenden Akono war er dann chancenlos – 0:2 in der 44. Spielminute. Kaiserslautern wehrte sich noch einmal, Timmy Thiele brachte das Leder aus kurzer Distanz jedoch nicht im Tor unter (45.+4). Der größte Aufreger des spielerisch schwächeren zweiten Durchgangs hatte dann weniger mit dem Geschehen auf dem Platz zu tun: Vermummte Preußen-Fans stürmten nach einer Provokation durch die Lautern-Anhänger auf das Feld und sorgten für eine Unterbrechung.
"Wir haben eine Riesen-Perspektive"
Ungeachtet der streitbaren Szene vor dem 0:1 erkannte auch Lauterns Trainer beim Blick auf beide Halbzeiten sehr unterschiedliche Auftritte seines Teams: "Ich finde, dass das gerade in der ersten Hälfte ein wirklich gutes Spiel war, leider mit einem schlechten Ergebnis für uns", so Hildmann. "In der zweiten Hälfte waren wir nicht zwingend genug. Wir hatten zwar mehr Ball, konnten uns aber im Strafraum überhaupt nicht richtig durchsetzen." So ist beim 1. FC Kaiserlautern wieder einmal unklar, wo die Mannschaft steht. Nur allzu häufig folgt auf gute Auftritte ein herber Rückschlag. Als solcher ist die Niederlage bei zuvor lange sieglosen Preußen sicherlich zu bewerten. Sascha Hildmann ist dennoch weit entfernt davon, den Stab über sein Team zu brechen. "Wir haben eine Riesen-Perspektive in der Mannschaft – und wir wollen mit ihr weiterarbeiten, wir wollen sie entwickeln."