Nichts ist unmöglich! Engelbrecht schießt Kickers zum Sieg

Es gibt Geschichten, die nur der der Fußball schreibt. Ausgerechnet Daniel Engelbrecht, bei dem im August 2013 eine Herzmuskelentzündung diagnostiziert wurde, schoss die Stuttgarter Kickers in der Nachspielzeit gegen Wehen Wiesbaden mit seinem ersten Tor nach seinem Comeback zum verdienten 2:1-Heimsieg. Zuvor brachte Nick Fennell die Blauen in der 78. Minute Führung, ehe Wiesbadens Stürmer Sofian Benyamina drei Minuten später zum Ausgleich traf. Alles sah schon nach einem Remis aus, bis der kurz zuvor eingewechselte Engelbrecht den "Unentschieden-Fluch“ der Kickers beendete und sich nach dem Abpfiff von den Fans  zu Recht feiern ließ. "Für dieses Gefühl habe ich 16 Monate gearbeitet, das ist noch eine Stufe höher einzuordnen als mein Comeback“, sagte der Matchwinner nach der Partie mit Tränen in den Augen. Wie er den Moment erlebt hat und welche Beteiligten sich sonst noch in den Vordergrund spielten, erörtert liga3-online.de im folgenden Artikel.

"Das ist einfach ein unglaubliches Gefühl"

SVK-Trainer Horst Steffen brachte es nach dem Spiel auf den Punkt. "Es war heute  ein verdienter Sieg  für uns, weil die Mannschaft toll gekämpft hat und mehr Spielanteile als Wiesbaden hatte. Dass Engelbrecht nach dem unglücklichen zwischenzeitlichen Ausgleich in der Nachspielzeit den Siegtreffer erzielt, ist einfach eine unglaublich tolle Geschichte. Das hat er sich hart erarbeitet“, blickt der Trainer auf die lange Leidenszeit seines Stürmer zurück und freut sich mit ihm. Er war nicht der einzige, denn nach dem Siegtreffer in der Nachspielzeit stand das ganze Stadion Kopf. "Jeder hat sich mit mir gefreut, das ist einfach ein unglaubliches Gefühl“, strahlte Engelbrecht. Nach dem Tor war auf dem T-Shirt unter seinem Trikot sein Lebensmotto zu lesen. Das T-Shirt mit der Aufschrift "Nicht ist unmöglich“ hatte der Zeugwart der Blauen ihm hingelegt. "Es hat mir Glück gebracht und das Motto besagt, dass man nie aufgeben darf“, hofft der 24-Jährige auch Vorbild für andere erkrankte Sportler zu sein. Durch sein Tor haben die Kickers nach fünf Unentschieden in Folge endlich wieder gewinnen können und bleiben mit 32 Punkten an der Spitzengruppe der Dritten Liga dran.

Kickers waren das bessere Team

Gegner Wehen Wiesbaden muss sich nach der dritten Niederlage in Folge mit dem Mittelmaß zufrieden geben, dabei hatte Gäste-Trainer Marc Kienle auf einen anderen Spielausgang gehofft. Seine Mannschaft ging am Ende hohes Risiko und wurde dafür bestraft. "Die Kickers waren von der Spielanlage zu gut. Am Ende waren wir vielleicht etwas zu gierig und hätten dankbar sein müssen, den Punkt mitnehmen zu dürfen“, sagte Kienle auf der Pressekonferenz nach der Partie. Die Kickers waren das bessere Team, obwohl Horst Steffen auf etliche gesperrte Spieler verzichten musste. Für Sandrino Braun rutschte Nick Fennell in die Startelf, der eine beeindruckend starke Leistung im defensiven Mittelfeld ablieferte. "Fennell hat das heute sehr gut gemacht und viele Bälle abgefangen“, lobte Steffen ihn. Auch das Tor hat er sich verdient, denn in der ersten Halbzeit traf er aus 20 Metern nur die Latte.

Oben dran bleiben

Zufrieden sein durfte auch Torhüter Korbinian Müller, der gegen Wiesbaden sicher wirkte und auch schwere Bälle fest hielt. "Es ist ganz gut, dass er sich heute auszeichnen konnte, er hat uns gut im Spiel gehalten“, freute sich Steffen über die starke Leistung seines Keepers. "Ich bin froh, dass ich meinen Teil dazu beitragen konnte, dass wir heute endlich wieder einen Dreier eingefahren haben. Das wurde nach den letzten Spielen auch Zeit",  äußert sich der Keeper. Einmal hinter sich greifen musste er trotzdem. "Beim Elfmeter habe ich die richtige Ecke geahnt und war noch am Ball dran“, erzählt er. Doch nachdem Engelbrecht zum Sieg traf, spielte dies keine Rolle mehr. "Das freut mich sehr für Engelbrecht, das hat er sich einfach verdient“, so Müller. Die Schwaben bleiben somit weiter an den Aufstiegsplätzen dran und können in den beiden kommenden Partien gegen Regensburg und Großaspach noch weiter Boden gut machen. Um dort erfolgreich zu sein muss die Mannschaft jedoch wieder ähnlich geschlossen auftreten wie gegen Wiesbaden.

   

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