"Noch eine Schippe drauflegen": SGD vor "emotionalem Derby"
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Mit dem furiosen 5:2 gegen 1860 München hatte Dynamo Dresden am letzten Spieltag nicht nur den zweiten Tabellenplatz gefestigt, sondern auch ein Signal an die Konkurrenz gesendet. Beim Derby in Rostock (Samstag, 14 Uhr) soll an die starke Leistung nun angeknüpft werden.
"Um das geht es im Fußball"
Viel unterschiedlicher könnten die Ausgangslagen beider Teams vor dem Derby nicht sein: Während Dynamo nach dem 5:2-Erfolg gegen 1860 mit jeder Menge Rückenwind in die Partie geht, schlägt Hansa nach dem 0:5 in Mannheim ordentlich Gegenwind ins Gesicht. "Sie werden sehr wachsam sein", warnte Trainer Thomas Stamm bei der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag vor der Kogge. "Du weißt, dass sie voll am Start sein werden und Dinge wieder gutmachen wollen." Schon im Hinspiel habe sich gezeigt, "dass es sehr eng und intensiv auf beiden Seiten war, sodass wir ein richtig gutes Spiel mit viel Energie brauchen und die Zweikämpfe auf unsere Seite ziehen müssen". Hansa sei eine Mannschaft, "die richtig Wucht hat".
Dynamo habe das 5:2 indes "schnell beiseitegelegt" und den Fokus voll auf das Derby gelegt. "Wir sind mit allen Jungs gut durchgekommen. Von daher können wir nahezu aus dem Vollen schöpfen." Nur Jonas Oehmichen, Vinko Sapina und Paul Lehmann (alle im Aufbautraining) fallen aus. "Wir freuen uns auf ein gutes, intensives und wahrscheinlich auch zweikampfbetontes und emotionales Derby. Um das geht es im Fußball", so Stamm, der erstmals mit einer Mannschaft in Rostock zu Gast sein wird.
"Auf die Socken bekommen"
Sorgen vor der Stimmung im Stadion machte sich der Schweizer nicht. "Ich glaube, dass es viele Jungs eher anstachelt. Wenn du grundsätzlich viele gegnerische Fans gegen dich hast, dann ist es auch Motivation. Wobei es aber auch immer viel um die eigene Leistung geht", ordnete Stamm ein. Sprich: Sollte sich ein Spieler gut im Spiel fühlen, dann wird er sich nicht von externen Faktoren beeinflussen lassen. Und dass der 42-Jährige im Vergleich zur Vorwoche nicht viele Veränderungen an der erfolgreichen Elf vornehmen werde, sei auch "völlig normal".
Was gleichzeitig aber auch bedeutete, dass Stamm wieder die Qual der Wahl bekommen wird. Der SGD-Coach wünschte sich, dass seine Spieler ihre jeweilige Spieltagsrolle annehmen. "Entscheidend ist nicht, ob du am Ende 300 Minuten mehr auf dem Buckel hast, sondern, wie diese 300 Minuten waren", fand Stamm, der eine klare Forderung für Samstag hatte: "Zwei Prozent, vielleicht ein Prozent weniger, reicht oft nicht. Wir tun gut daran, eher noch eine Schippe draufzulegen." Denn, dass die Dresdner in Rostock "auf die Socken bekommen", sei sehr wahrscheinlich. Es werde gelten, dagegen zu halten.