Noch mehr Live-Spiele! So planen die TV-Sender

In wenigen Tagen rollt in der 3. Liga wieder der Ball. Mit gleich sechs ehemaligen Erst-, 15 früheren Zweitligisten sowie acht Teams aus der alten DDR-Oberliga ist die Dritte Liga auch in der kommenden Saison prominent besetzt. Grund genug für die TV-Sender, das Live-Angebot weiter ausbauen. liga3-online.de gibt einen Einblick in die Planungen der Fernsehsender.

MDR zeigt jede Woche mindestens ein Spiel live

Wie auch in den vergangenen Jahren wird der MDR wieder die meisten Partien live übertragen. Mindestens ein Spiel pro Woche soll live im TV gezeigt werden, weitere Spiele könnten als Live-Stream im Internet angeboten werden. Sofern der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bei den Terminerungen mitspielt, sollen möglichst alle 56 Ostderbys live im Fernsehen übertragen werden. Die ersten Übertragungen stehen nach unseren Informationen bereits fest. Neben dem Eröffnungsspiel zwischen Magdeburg und Erfurt zeigt der Sender am 1. Spieltag auch die Partien Aue gegen Osnabrück (Samstag) und Cottbus gegen Halle (Sonntag) live im TV. Eine Woche später wird das Duell zwischen Chemnitz und Rostock zu sehen sein. An den Spieltagen danach stehen vor allem die Flutlicht-Derbys Dresden-Erfurt (3. Spieltag), Magdeburg-Chemnitz, Dresden-Halle (5.), Aue-Cottbus (9.) sowie Halle-Erfurt, Rostock-Magdeburg (10.) im Fokus. Überhaupt konnte sich der MDR in der vergangenen Saison über einen starken Zuspruch bei den TV-Übertragungen und Live-Streams erfreuen – die Nachfrage sei enorm, heißt es.

WDR: Sportschau-Planung ist ausschlaggebend

Während man sich beim MDR auf viele Derbys freut, musste man beim WDR feststellen, mit Arminia Bielefeld und dem MSV Duisburg gleich zwei Zugpferde durch den Zweitliga-Aufstieg verloren zu haben. Das direkte Duell beider Aufsteiger lockte in der vergangenen Saison 330.000 Zuschauer vor die Fernsehbildschirme. Mit keinem anderen Spiel erreichte der WDR in der letzten Serie mehr Menschen. Mit Preußen Münster und Fortuna Köln spielen fortan nur noch zwei Teams im Westen. Welche Partien jeweils übertragen werden, wird sich erst kurzfristig entscheiden. Ausschlaggebend ist zum einen, ob die Sportschau am Samstagabend einen Bericht einplant und zum anderen, wie erfolgreich beide Mannschaften spielen. Setzt sich der SC Preußen Münster dauerhaft an der Spitze fest, scheint eine große Anzahl von Live-Streams sehr wahrscheinlich. Dass jedes Heimspiel der Adlerträger gezeigt wird, ist jedoch ausgeschlossen.

NDR zeigt alle Nordduelle live im TV

Beim NDR sind die Planungen, auch angesichts der im Sendegebiet vertretenen Mannschaften, schon etwas weiter fortgeschritten. Sportchef Matthias Cammann kündigte gegenüber liga3-online.de an, alle Nordduelle live im TV zu übertragen, sofern diese am Samstagnachmittag um 14 Uhr stattfinden. Gute Aussichten also für Osnabrück-Rostock (4. Spieltag), Osnabrück-Kiel (6.) und Rostock-Kiel (9.). Dazu sollen – vorrangig am Ende der Saison – weitere wichtige Spiele ins Programm genommen werden. Darüber hinaus will der NDR, ähnlich wie der WDR, alle Spiele, die für die Sportschau eingeplant sind, im Live-Stream auf ndr.de zeigen. Vor allem der F.C. Hansa Rostock darf sich auf die eine oder andere Live-Übertragung freuen, schließlich steht die Kogge im "Beliebtheits-Ranking" des NDR innerhalb des Nordens an der Spitze. Eine separate Sendung am Samstagnachmittag, die die Partien noch einmal zusammenfasst, wird es dagegen weiterhin nicht geben.

RBB will Cottbus eng begleiten

Auch beim RBB steht die erste Live-Übertragung bereits fest. Am Sonntag, den 26. Juli, zeigt der Sender das Ost-Derby zwischen Energie Cottbus und dem Halleschen FC live im Fernsehen. Weitere Übertragungen, speziell bei Heim-Derbys von Cottbus, sind geplant. Wie unsere Redaktion erfuhr, werden die Spiele gegen Dresden und Rostock auf jeden Fall gezeigt. Bei Auswärtsspielen von Energie hofft der Sender auf die Kooperation mit den jeweiligen Landesrundfunkanstalten, um Live-Streams zu realisieren. Denkbar ist aber auch, dass der RBB in speziellen Fällen selbst eine Partie aus der Fremde überträgt. Insgesamt wolle man Cottbus eng begleiten, schon in der letzten Saison wurden 18 Spiele live gezeigt. Die Quoten sprachen für sich: Die Übertragungen von Drittliga-Spielen wurden von den Zuschauern oft besser angenommen, als das normale RBB-Programm am Samstagnachmittag.

BR zeigt Würzburg gegen Dresden wohl live

Der BR hat mit dem Abstieg von Jahn Regensburg und der SpVgg Unterhaching gleich zwei Vereine verloren. Da Aufsteiger Würzburger Kickers nun das einzige Team im Sendegebiet ist, darf sich die Hollerbach-Elf auf einige Live-Übertragungen freuen. So ist zum Beispiel geplant, die Heim-Premiere gegen Dynamo Dresden am Samstag, den 1. August um 14 Uhr live im TV zu zeigen. Die endgültige Entscheidung wird in den kommenden Tagen fallen, jedoch ist diese nach Informationen von liga3-online.de nur noch Formsache.

HR und SWR warten ab

Der HR wird derweil zwar nicht regelmäßig live über den SV Wehen Wiesbaden berichten, zeigt aber dennoch alle Topspiele. Ausschlaggebender Faktor für eine Live-Übertragung ist das sportliche Abschneiden des SVWW. Gleiches gilt auch für den SWR, die zunächst schauen werden, wie sich die Stuttgarter Kickers und der VfR Aalen schlagen. Zumindest das direkte Aufeinandertreffen am 4. Spieltag scheint gute Chancen auf eine Übertragung zu haben. Spielt der SVK dauerhaft um den Aufstieg mit, dürfen sich die Anhänger der Kickers über weitere Übertragungen freuen, vor allem bei Partien gegen die direkte Konkurrenz.

Insgesamt dürfen sich die Drittliga-Fans in der kommenden Saison auf noch mehr Live-Spiele im TV und Internet freuen. Vor allem im Osten der Republik erwartet die Anhängerschaft eine große Anzahl von Übertragungen.