Nullnummer: Halle und 1860 München teilen sich die Punkte

Im ereignisarmen Freitagsspiel des 24. Spieltages kamen weder der Hallesche FC noch 1860 München zu einem Treffer, was eine Punkteteilung zur Folge hatte. Halles Neu-Coach Sreto Ristic blieb damit auch im zweiten Spiel ohne Niederlage und Gegentor, während die Löwen auch im vierten Spiel unter Interimscoach Günther Gorenzel nicht gewinnen konnten und nun seit fünf Partien sieglos sind. 

HFC belohnt sich nicht

Vor gut einer Woche wäre das Spiel zwischen dem Halleschen FC und 1860 München noch als glasklares Krisenduell durchgegangen, doch während sich die Talfahrt bei den gastierenden Münchnern mit einer 0:3-Pleite gegen Verl zuspitzte, konnten die Hallenser am Montag das erste Spiel seit drei Monaten unter Neu-Coach Sreto Ristic gewinnen. Im Vergleich zum 1:0-Sieg über Oldenburg tauschte der HFC-Trainer auf lediglich einer Position und brachte Landgraf für den gesperrten Casar. Münchens Übergangstrainer Günther Gorenzel tauschte nach der Pleite am Sonntag vierfach: Der genesene Hiller kehrte für Kretzschmer zwischen die Pfosten zurück und Morgalla, Moll und Tallig ersetzten Belkahia, Lex und Vrenezi. Dennoch gerieten die verunsicherten Gäste von Beginn an unter Druck.

Im Fokus der ersten Hallenser Aktionen stand dabei häufig 1860-Verteidiger Verlaat. Zunächst verlor der Innenverteidiger den Ball leicht am eigenen Sechzehner, ehe der Steckpass von Zimmerschied im allerletzten Moment geklärt werden konnte (2.). Kurz darauf unterschätzte der Niederländer einen langen Ball und griff zu einem Foul gegen Bolyki, das zwar im 1860-Strafraum begann, der Hallenser aber erst daneben zu Fall kam. Schiedsrichter Hempel entschied auf Freistoß, welcher jedoch nichts einbrachte (9.). In der 20. Spielminute sah Verlaat dann die erste gelbe Karte des Spiels für ein Foul an Zimmerschied. In der Folge kam der HFC zur besten Chance des Partie. So fand eine Flanke an den zweiten Pfosten den absolut blanken Berko, der aber ein mangelhaftes Timing aufwies und die Kugel parallel zum Münchner Tor köpfte (22.).

Anschließend verflachte der Hallenser Druck. Nach 32. Minuten kamen dann die Gäste zu einer ersten Annäherung, als Deichmann es mal aus der Distanz versuchte, sein abgefälschter Schuss aber deutlich am Kasten vorbeiging. Deutlich enger wurde es 60 Sekunden später, denn dort nutzte 1860-Stürmer Bär einen Fehler in der Hintermannschaft der Hausherren und steuerte frei auf den HFC-Kasten zu, wo er dann aber das Eins-gegen-Eins gegen Keeper Gebhardt verlor (33.). Auch der finale Akkord gehörte den Löwen, doch konnte Deichmann eine Ablage von Wein nicht nutzen und setzte seinen Schuss aus neun Metern deutlich über den Querbalken (41.). Entsprechend ging es dann kurz darauf ohne Tore auf beiden Seiten in die Kabinen.

Zimmerschieds Treffer in der Nachspielzeit wird aberkannt

Ohne Wechsel ging es nach den obligatorischen 15 Minuten Pause in den zweiten Durchgang. Wieder begannen die Hausherren aus Halle druckvoll. Deniz prüfte Sechzig-Schlussmann Hiller dabei ein erstes Mal aus der Distanz mit einer Mischung aus Flanke und Abschluss, die sich plötzlich gen Tor senkte, wo der Torhüter aber aufpasste und die Kugel herunterpflückte (49.). Etwas hitziger wurde es nach 53 gespielten Minuten, als Zimmerschied mit einem etwas zu steilen Querpass Bolyki suchte. Der Ball landete in den Armen von Hiller, was Bolyki nicht davon abhielt, es noch per getrecktem Bein zu versuchen, womit er den Keeper erwischte und folgerichtig Gelb sah. Es folgten offensive Wechsel auf beiden Seiten. Während beim HFC Herzog für den unauffälligen Omladic kam, ersetzte Vrenezi bei den Münchnern Wein (57. / 60.). Anschließend musste das Spiel kurzzeitig pausieren, da die Münchner Anhänger zu einer umfassenden Pyroshow ansetzten, bei der Feuerwerkskörper auch auf den Platz flogen. Entsprechend unterbrach Hempel die Partie. Nach zwei Minuten Pause ging es dann weiter.

Die Hausherren ließen sich aber nicht von der Unterbrechung aus dem Rhythmus bringen – im Gegenteil. Nach einer Weiterleitung von Bolyki setzte Joker Herzog zu einem Fallrückzieher an, der allerdings in den Armen von Hiller landete (62.). Wenige Sekunden später setzte sich Berko temporeich auf dem linken Flügel durch und legte an den Fünfer, wo Bolyki in Rücklage aber vergab (63.). In der 66. Minute entwischte Berko seinem Bewacher Lannert dann erneut, was der Münchner mit einem taktischen Foul unterband und somit verwarnt wurde. Kurz darauf war der Rechtsverteidiger der Münchner wieder gefordert, da Berko nach einem Stellungsfehler wieder entwischte, bedrängt aber nur auf Deniz ablegen konnte, der aus großer Distanz versuchte, aber Hiller vor keine allzu großen Probleme stellte (69.). Auf der Gegenseite kam Tallig aus dem Nichts zu der besten Chance der Gäste, als er die Kugel urplötzlich zentral vor dem Kasten erhielt, sie aber direkt auf Gebhardt setzte (71.).

Es folgten diverse Wechsel auf beiden Seiten, die den Spielfluss durchaus beeinträchtigten. Beide Mannschaften lauerten nun auf den Lucky Punch. Ein guter Ball auf den eingewechselten Steczyk hätte dabei zur Entscheidung führen können, doch befand sich der HFC-Angreifer wohl im Abseits, weswegen die Aktion zurückgepfiffen wurde (81.). Kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit bekamen die Hausherren dann noch einen Freistoß aus 17 Metern zugesprochen, den Deniz aber zu zentral setzte, sodass Hiller die Kugel über die Latte lenken konnte (90.). Beim anschließenden Eckball zappelte die Kugel im Netz, doch stand auch der vermeintliche Torschütze Zimmerschied in der verbotenen Zone (90.+1.). Auf der Gegenseite versuchte es Tallig nochmal aus der Distanz, doch Gebhardt blieb cool und sicherte das Spielgerät (90.+3.). So sollte es beim 0:0 bleiben. Somit blieb Halle auch im zweiten Spiel unter Ristic ungeschlagen, während die Münchner nun seit fünf Partien sieglos sind, aber erstmals nach elf Spielen ohne Gegentor blieben. Für den HFC geht es durch den Punkt vorerst einen Rang nach oben auf Platz 16. München verbleibt auf Rang 8. Weiter geht es für Halle in der kommenden Woche gegen Meppen, während 1860 die Viktoria aus Köln empfängt – dann wohl mit neuem Trainer auf der Bank.

   

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