Nur drei Siege in diesem Jahr: KFC trennt sich von Stefan Krämer
Der KFC Uerdingen hat sieben Spieltage vor Saisonende die Reißleine gezogen und sich am Dienstag von Trainer Stefan Krämer getrennt – das sei das Ergebnis von "gemeinsamen Gesprächen" zwischen Investor Roman Gevorkyan und dem 54-jährigen Trainer, teilte der Klub mit. Vorerst wird nun Co-Trainer Stefan Reisinger auf der Bank sitzen.
KFC will neuen Impuls setzen
Nur drei Siege und elf Punkte aus 14 Spielen: Der KFC Uerdingen blickt bislang auf ein enttäuschendes Jahr 2021 zurück und belegt in der Jahrestabelle den vorletzten Platz – nur Unterhaching holte noch weniger Punkte (acht). In der Gesamtwertung rangieren die Krefelder mit 33 Punkten aus 31 Zählern derzeit auf dem ersten Abstiegsrang und haben einen Punkt Rückstand auf das rettende Ufer. Am Freitag unterlag die Krämer-Elf beim Halleschen FC, obwohl bis zur 89. Minute ein 1:0 für die Gäste auf der Anzeigetafel stand. Ein echter Tiefschlag im Abstiegskampf, der Stefan Krämer nun den Job kostet.
"Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht, vor allem im Wissen, was Stefan Krämer in den vergangenen Monaten geleistet hat. Dass dieses Team weiterhin eine verschworene Gemeinschaft ist, ist sein Verdienst", so Gevorkyan, der aber auch betont: "Wir haben versprochen, alles für den Klassenerhalt zu tun. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, mit dem Trainerwechsel einen neuen Impuls zu setzen." Krämer sagt zum Abschied: "Ich danke meinen Spielern, den Fans und den Mitarbeitern des KFC für die gute Zusammenarbeit. Ich wünsche ihnen das Allerbeste und hoffe, dass diese Entscheidung dazu beiträgt, dass der KFC die Liga halten kann."
"Gehen im Guten auseinander"
Der 54-Jährige war im März 2020 zum KFC zurückgekehrt, nachdem er bereits zwischen März 2018 und Januar 2019 für die Rheinländer aktiv gewesen war und sie in die 3. Liga geführt hatte. Aus den 42 Partien während Krämers zweiter Amtszeit holte Uerdingen im Schnitt nur 1,07 Punkte und schloss die vergangene Saison auf dem 13. Platz ab. In dieser Spielzeit ging es nicht über Rang 13 hinaus, an zwölf Spieltagen stand Uerdingen unterhalb des Strichs. Zudem stellt Uerdingen zusammen mit Kaiserslautern, Magdeburg und Meppen die schwächste Offensive (nur 32 Tore).
"Wir sind Stefan für seine Arbeit sehr dankbar. Wir gehen im Guten auseinander und wünschen ihm für die Zukunft nur das Beste", sagt Gevorkyan. In den "kommenden Partien, erstmals am Samstag beim SC Verl", wie es in einer Mitteilung des KFC heißt, werde nun Co-Trainer Stefan Reisinger als Chefcoach auf der Bank sitzen – diese Aufgabe hatte er interimsweise bereits im Januar und September 2019 übernommen. Als dauerhafte Lösung kommt der 39-Jährige aufgrund der fehlenden Fußballlehrer-Lizenz allerdings nicht infrage. Entsprechend wird der Klub entweder auf eine interne Lösung zurückgreifen müssen, oder einen Feuerwehrmann für die letzten Saisonspiele verpflichten müssen. Gesucht wird der siebte Trainer seit dem Aufstieg vor drei Jahren.