Nur ein Jahr nach Aufstieg: Lübeck steigt aus der 3. Liga ab

Der VfB Lübeck steht nach der SpVgg Unterhaching als zweiter Absteiger aus der 3. Liga fest. Nach dem 1:2 gegen den FSV Zwickau am Montagabend liegt der VfB vor dem letzten Spieltag sechs Punkte hinter dem rettenden Ufer und kann den Klassenerhalt damit nicht mehr schaffen.

"Es tut sooo weh"

Weil der SV Meppen am Freitag patzte, durfte Lübeck weiter auf das Wunder hoffen, benötigte dafür jedoch einen Sieg gegen Zwickau. Da es aber eine Niederlage setzte, geht es nun zurück in die Regionalliga. "Ende. Es tut sooo weh", twitterte der VfB nach Spielschluss. Trainer Rolf Landerl sprach bei "MagentaSport" von einer "unglaublichen Enttäuschung", auch Mirko Boland war niedergeschlagen: "Es ist einfach scheiße und unfassbar kacke – auch, wenn der Abstieg nicht heute entschieden wurde." Erst im vergangenen Sommer war Lübeck durch dem coronabedingten Abbruch der Regionalliga Nord nach 16 langen Jahren in den Profifußball zurückgekehrt, holte aus 37 Spielen aber nur 35 Punkte, kassierte 19 Niederlagen und schoss gerade mal 39 Tore. Schon der Saisonstart war angesichts von nur zwei Punkten aus den ersten sieben Spielen misslungen, sodass sich der VfB schnell auf dem letzten Platz wiederfand.

Mit vier Siegen in Serie ging es anschließend zwar bis auf Platz 13 hoch, doch seitdem kamen in 26 Partien nur noch vier weitere Siege und acht Unentschieden hinzu – bei 24:40 Toren. Es ist die Bilanz eines Absteigers. Folglich rangieren die Norddeutschen seit dem 24. Spieltag durchgehend unter dem Strich und konnten sich auf die Rückkehr in die Regionalliga nach einer Serie von nur drei Siegen aus den vergangenen 16 Spielen bereits vorbereiten.

Neuaufbau – ohne Landerl

Im Sommer wird der VfB nun einen Umbruch einleiten. "Wir planen einen Neuaufbau", sagte Vorstandssprecher Thomas Schikorra zuletzt. Bereits Ende April hatten die Verantwortlichen 16 Spielern mitgeteilt, dass sie den Verein im Sommer verlassen müssen. Dabei handelt es sich um die Leihspieler Ersin Zehir (FC St. Pauli), Pascal Steinwender (SC Paderborn), Lucas Wolf (Holstein Kiel) und Cyrill Akono (Mainz 05, wechselt nach Verl), Stammkeeper Lukas Raeder, Benjamin Gommert, Sven Mende, Morten Rüdiger, Patrick Hobsch, Martin Röser, Soufian Benyamina, Nicolas Hebisch, Sebastian Hertner, Tim Kircher, Tim Weißmann und Dren Feka. Auch Spieler wie Yannick Deichmann, der bei Hansa Rostock und dem 1. FC Magdeburg auf dem Zettel stehen soll, werden wohl nicht zu halten sein.

Trainer Rolf Landerl hat durch den Abstieg ebenfalls keine Zukunft mehr, nach fünf Jahren an der Seitenlinie ist für den 45-Jährigen Schluss. "Die grün-weißen Farben werden immer einen Platz in meinem Herz haben", sagte der Österreicher. Sicher an Bord bleiben wohl nur Mirko Boland, Tommy Grupe, Sören Lippert und Jamie Shalom, die als einzige Spieler derzeit einen Vertrag für die Regionalliga haben. Weil der VfB wohl nicht mal die Hälfte der 2,2 Millionen Euro zur Verfügung haben wird, die in der Saison 2019/20 in die Aufstiegsmannschaft investiert worden waren, will sich der Klub für den Wiederaufstieg bis 2023 Zeit lassen – dann steigt der Meister der Regionalliga Nord direkt in die 3. Liga auf.

   

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