Nur ein Jahr nach Aufstieg: Osnabrück zurück in der 3. Liga

Mit dem VfL Osnabrück steht der erster Absteiger aus der 2. Bundesliga fest. Durch eine 0:4-Niederlage im Nachholspiel gegen den FC Schalke 04 am Dienstagabend vor leeren Rängen im Millerntor-Stadion liegen die Lila-Weißen bereits sieben Punkte hinter dem Abstiegs-Relegationsplatz und sind damit bei nur noch zwei Spielen nicht mehr zu retten.

Schwache Hinrunde als zu große Hypothek

Für die Niedersachsen endet das Zweitliga-Abenteuer damit nach nur einem Jahr, nachdem der VfL in der vergangenen Saison durch einen spektakulären Last-Minute-Sieg gegen Borussia Dortmund II mit zwei Toren in der Nachspielzeit aufgestiegen war. Ausgerechnet kurz nach dem 125-jährigen Vereinsjubiläum geht es bereits zum achten Mal nach 1984, 1993, 2001, 2004, 2009, 2011 und 2021 in die 3. Liga – kein anderer Klub stieg häufiger aus der 2. Bundesliga ab.

Dabei belegen die Niedersachsen in der Rückrundentabelle mit 16 Punkten aus 14 Spielen immerhin Platz 14 und konnten immerhin vier der letzten zehn Spiele gewinnen, doch am Ende erweist sich die schwache Hinrunde als zu große Hypothek. Gerade mal neun Zähler (ein Sieg, sechs Unentschieden) hatte Osnabrück nach den ersten 17 Spieltagen auf dem Konto – und lag bereits zu diesem Zeitpunkt weit abgeschlagen am Tabellenende. In Folge des schwachen Abschneidens musste Aufstiegstrainer Tobias Schweinsteiger Mitte November gehen, Uwe Koschinat folgte ihm.

Doch auch unter dem 52-Jährigen ging es zunächst nicht bergauf. Erst im neunten Spiel unter seiner Regie gelang der erste Sieg, drei weitere folgten danach noch. In den direkten Duellen gegen Kaiserslautern (2:3) und Braunschweig mussten sich die Lila-Weißen jedoch geschlagen geben. Insgesamt lediglich fünf Siege bedeuten den schwächsten Wert aller Zweitligisten, dazu stellt der VfL zusammen mit Hansa Rostock die schwächste Offensive (erst 28 Tore) und weist gleichzeitig die anfälligste Defensive auf (65 Gegentore).

Koschinat bleibt auch in der 3. Liga Trainer

Nun stehen die Lila-Weißen abermals vor einem Neuanfang in der 3. Liga – und müssen zudem das Problem mit dem Stadion an der Bremer Brücke lösen. Dieses war vor einer Woche aufgrund von Baumängeln an einem Dach von der Stadt gesperrt worden. Das Heimspiel gegen den FC Schalke 04 fand am Dienstagabend daher im Millerntor-Stadion statt. Die Dachkonstruktion an der Bremer Brücke steht schon länger im Fokus. Schon vor Jahren wurde gutachterlich angeordnet, in einem Fünfjahresturnus den Zustand des mit Asbestzement gedeckten Daches regelmäßig zu überprüfen.

Aus sportlicher Sicht sind dagegen schon erste Weichen gestellt worden. Bereits seit dem 1. März ist mit Philipp Kaufmann ein neuer Sport-Geschäftsführer im Amt, der in einer seiner ersten Handlungen den Vertrag mit Koschinat zuletzt über die Saison hinaus verlängerte. "Uwe passt als Typ und Mensch zum VfL und zur Brücke. Sein ligaunabhängiges Commitment zum VfL spricht für ihn und seinen Charakter", sagte Kaufmann.

Koschinat, der mit dem VfL aus 18 Spielen 18 Punkte holte, betonte: "Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass mir die Arbeit beim und für den VfL unglaublich viel Spaß macht und hatte deshalb intern das Interesse hinterlegt, mein Engagement für diesen großartigen Klub fortsetzen zu wollen." Mit 210 Spielen in der 3. Liga gehört Koschinat zu den erfahrensten Übungsleitern der höchsten DFB-Spielklasse. Ob er Osnabrück nun zum direkten Wiederaufstieg führt? Es wäre der Zweitliga-Aufstieg Nummer 8 – auch das ist Rekord. Nach dem letzten Abstieg im Sommer 2021 dauerte es nur zwei Jahre bis zur Rückkehr.

   

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