Nur noch 6.868 Zuschauer: Waldhof hat das Stadion leer gespielt

Eigentlich galt der SV Waldhof Mannheim stets als Zuschauermagnet, doch mit der Negativserie der vergangenen Wochen haben die Kurpfälzer das Stadion leer gespielt. Gegen den SC Verl verierten sich am Freitagabend nur noch 6.868 Fans ins Carl-Benz-Stadion – so wenige wie noch nie in der 3. Liga.
Große Lücken auf den Tribünen
Gerade mal 4.800! Die Anzahl der bis Mittwochnachmittag verkauften Tickets war durchaus erschreckend, wenn man bedenkt, dass die Mannheimer in der Vergangenheit nicht selten vor über 10.000 Zuschauern gespielt haben. Bis zum Anpfiff kamen zwar noch 2.000 Karten hinzu, doch selbst auf der Otto-Siffling-Tribüne hinter dem Tor klafften am Freitagabend größere Lücke – vor allem in den Randbereichen. Insgesamt blieben über 17.000 Plätze leer. Überraschend ist das schwindende Interesse angesichts der letzten Wochen nicht, schließlich ging Mannheim mit der Serie von acht sieglosen Pflichtspielen in die Partie – und verlängerte diese durch die 1:2-Niederlage um eine weitere Partie.
Lediglich 6.868 Zuschauer bedeuten – abgesehen von den Partien während der Corona-Zeit – einen Negativrekord seit dem Aufstieg in die 3. Liga. Bislang lag dieser bei 7.007 Zuschauern im Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden im September 2022. Schon gegen den MSV Duisburg kamen Anfang November nur noch 7.728 Fans, nachdem es im ersten Heimspiel gegen den VfB Lübeck noch über 9.000 waren. Der Schnitt in dieser Saison liegt derzeit bei 8.119. Zum Vergleich: In der vergangenen Serie kamen durchschnittlich noch 9.663 Fans ins Carl-Benz-Stadion, das angesichts von 15 Siegen in 19 Partien eine echte Festung war. Doch von der besten Heimmannschaft der 3. Liga ist nicht mehr viel übrig, in der laufenden Saison konnten die Buwe erst zweimal vor eigener Kulisse gewinnen.
"Sie werden den Waldhof nicht fallen lassen"
In der Schlussphase der Partie gegen Verl kippte die Stimmung auf den Rängen, Trainer Rüdiger Rehm glaubt aber dennoch nicht, dass sich die Fans abwenden werden: "Nein, der Waldhof ist der Waldhof. Das wird auch immer so bleiben. Natürlich sind die Fans enttäuscht, das ist ganz normal. Aber sie werden den Waldhof nicht fallen lassen." Dennoch droht die Minuskulisse gegen den Sportclub im Heimspiel gegen Ingolstadt am nächsten Samstag nochmals unterboten zu werden. "Uns ist die prekäre Lage bewusst – auch der Mannschaft. Da wird intern Klartext geredet. Jeder hat Angst davor, abzusteigen", sagte Sportchef Tim Schork vor der Partie. "Trotzdem ist es wichtig, dass wir zusammenhalten, dass man sich nicht gegenseitig zerfleischt – insbesondere nicht öffentlich.“