Nur zwei Punkte nach drei Partien: Hansa mit historischem Fehlstart
Spätestens nach dem verpassten Sieg gegen Borussia Dortmund II ist er nicht mehr von der Hand zu weisen, der Fehlstart des F.C. Hansa Rostock. Das wird vor allem beim Blick in die Historie deutlich. Trainer Bernd Hollerbach hat aber eine Erklärung.
Schwächster Start seit 2011
Nur zwei Punkte aus den ersten drei Partien und Tabellenplatz 18, so schwach ist Hansa noch nie in eine Drittliga-Saison gestartet. Selbst in Spielzeiten, in denen die ersten beiden Partien in den Sand gesetzt wurden, gab es spätestens am 3. Spieltag den ersten Sieg. Dieses Mal schrammte die Kogge durch ein Gegentor in der fünften Minute der Nachspielzeit hauchdünn daran vorbei – und ist damit erstmals überhaupt ohne Sieg an den ersten drei Drittliga-Spieltagen. Zum Vergleich: Nach den ersten beiden Abstiegen in die 3. Liga 2010 und 2012 hatte die Kogge nach drei Spieltagen jeweils schon sechs Punkte auf dem Konto.
Dass es nun lediglich zwei Zähler sind – es ist der schwächste Saisonstart seit 2011 -, liegt aber nicht nur am Last-Minute-Gegentor gegen den BVB und Pech bei einigen Schiedsrichter-Entscheidungen, sondern vor allem daran, dass der Kogge die Durchschlagskraft fehlt. Sowohl gegen Stuttgart II als auch gegen die U23 der Dortmunder verpasste es die Kogge, nach einer Führung den zweiten Treffer nachzulegen. Und das trotz bester Chancen. Auch in Wiesbaden ließ Hansa mehrere gute Möglichkeiten liegen – und steht damit bei lediglich zwei Saisontoren. Zustande kamen diese durch einen Elfmeter sowie durch ein Eigentor. Aus dem Spiel heraus hat die Kogge noch nicht getroffen.
Hollerbach beklagt fehlende Breite
Auch, weil Hansa zum wiederholten Male in der Schlussphase die Puste ausging. Trainer Bernd Hollerbach begründete dies nach dem Remis gegen den BVB damit, dass viele Spieler erst spät zur Mannschaft gestoßen seien. Hinzukommt, dass im Laufe der Partie mit Cedric Harenbrock, Nils Fröhling, Ahmet Gürleyen und Adrien Lebeau gleich vier Spieler angeschlagen vom Platz mussten. "Diese Spieler können wir in der Breite noch nicht ersetzen", sagte Hollerbach, der momentan "viele Kompromisse" eingehen und "Löcher stopfen" müssen. "Die Umstände sind nicht so einfach."
Ein weiterer Stürmer soll bekanntlich noch kommen, daneben wird es einfach Zeit benötigen, ehe sich die neu zusammengestellte Mannschaft gefunden hat. Die Frage ist nur: Wie lange hält die Geduld der Fans? Am Samstag waren erstmals Pfiffe zu hören, nachdem die Kogge auch das saisonübergreifend neunte Ligaspiel in Folge nicht gewinnen konnte. "Wir müssen aktuell viel leiden. Aber wir müssen weitermachen, dürfen nicht aufgeben und müssen uns Stück für Stück rausarbeiten. Auch, wenn es schwerfällt", so Hollerbach. Bei Viktoria Köln soll am Freitagabend der erste Sieg her – damit der historische Fehlstart schnell vergessen ist.