Offener Brief des Fan-Rats: Beim BTSV herrscht die "brutale Realität"

Eintracht Braunschweig hat im letzten halben Jahr eine nahezu unvergleichliche Talfahrt durchlebt. Auch die Anhänger zeigten sich entsprechend schockiert und äußerten zuletzt offen ihren Unmut. Nach dem Trainerwechsel von Henrik Pedersen zu André Schubert besteht jedoch wieder Hoffnung in der Löwenstadt. In einem offenen Brief beschwor der Braunschweiger Fan-Rat nun den Zusammenhalt bei den Blau-Gelben – und prangerte im gleichen Zuge erneut die Missstände an.

"Es geht um die Existenz unseres Vereins"

Die Lage bei Eintracht Braunschweig könnte ernster kaum sein: Nach wie vor steht der letzte Tabellenplatz, der Abstand zum rettenden Ufer wird eher größer als kleiner und auch im Umfeld nimmt die Unruhe zu. Nun vollzog der Verein den für viele überfälligen Trainerwechsel: André Schubert übernahm vom chronisch erfolglosen Henrik Pedersen. Die Situation, so viel wird schnell deutlich, ist alles andere als einfach. Aus diesem Grund sah sich nun der Fan-Rat dazu bewogen, für den Zusammenhalt in der Löwenstadt, für Nachsicht mit dem Präsidium und einen Neuanfang beim BTSV einzutreten.

Denn letztlich, so der Vorstand des Rats in einem offenen Brief, "geht es um die Existenz dieses Vereins. Und wer sich diesem Ziel nicht unterordnet, der ist hier fehl am Platz." Dazu sei es dringend notwendig, in der jetzigen Situation die Ruhe zu bewahren – trotz aller Enttäuschung. So sei die Aufgabe für den neuen Trainer ohnehin schon schwer genug. In der Tat: Experimente oder Fehltritte kann dieser sich angesichts der prekären Lage kaum Erlauben. Für den Fan-Rat ist klar: "Ab jetzt müssen Erfolge und vor allem Kontinuität her. Und beides erreichen wir nur, wenn wir die Schatten der vergangenen Wochen hinter uns lassen und geschlossen nach vorne blicken." Denn jede weitere Niederlage könne bedeuten, "dass wir uns punktemäßig (noch) weiter von den Nicht-Abstiegsplätzen entfernen." Das, so heißt es weiter, "ist die leider die brutale Realität."

Gemeinsam zurück zum Glück

Es geht dem eingetragenen Verein dabei keinesfalls um Schönrednerei, wie das Schreiben betont. Gravierende Fehler seien gemacht worden, diese haben "nach unserer Überzeugung insbesondere einen strukturellen Hintergrund, der in dem Aufbau innerhalb der GmbH zu finden ist." Fehler, die mehrfach angemahnt worden sind: "Wir erwarten, dass wir hierbei ernst genommen werden."

Jedoch dürfe bei allen Negativentwicklungen der jüngsten Vergangenheit eines nicht vergessen werden: "Fehler zu machen ist menschlich, denn gerade diejenigen im Präsidium unseres Vereins, die das Glück zuletzt etwas verlassen hat, standen in den vergangenen Jahren umso mehr für den Erfolg unserer Eintracht." Am Ende des Schreibens wird die Tonlage noch einmal emotional, der Rat appelliert an die Löwen-Fans: "Gut zehn Jahre ging es mit unserer Eintracht fast nur bergauf, nun durchleben wir auch mal schwierige Zeiten. Bewältigen können wir diese aber nur gemeinsam, denn wenn wir anfangen, uns gegenseitig zu beschädigen, geht am Ende der ganze Verein unter."

 

 

   

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