Offener Schlagabtausch: Fortuna Köln besteht auf dem Betzenberg

Diese Partie hatte es in sich: Mit 3:3 trennte sich Fortuna Köln am Montagabend vom 1. FC Kaiserslautern. Die Domstädter boten dem Favoriten über 90 Minuten Paroli, sahen zwischenzeitlich gar wie der sichere Sieger aus. Trainer Uwe Koschinat sah seinen "Plan hervorragend aufgegangen". 

Uaferro hat das letzte Wort

"Keiner hat irgendwo Zeit gehabt, pinkeln zu gehen. Man brauchte die Halbzeitpause." Auf seine ganz eigene Weise resümierte Fortuna Kölns Trainer Uwe Koschinat die Partie gegen den 1. FC Kaiserslautern am "Telekom"-Mikrofon. Tatsächlich: Was sich in den 90 Minuten zuvor abgespielt hatte, sucht in dieser Spielzeit seinesgleichen. Am Ende entführte die Fortuna einen Punkt aus der Pfalz, die Fortuna-Spieler beschäftigte anschließend nicht zuletzt die besondere Atmosphäre im Fritz-Walter-Stadion.

Eine Anlaufphase brauchte dieses Spiel nicht: Kaiserslautern startete drückend, Fortuna traf. So war es bereits in der 9. Spielminute Robin Scheu, der einen schnell vorgetragenen Angriff unter Mithilfe von Kaiserslauterns Torhüter Sievers zum 0:1 einnetzte. Damit nicht genug, die Fortuna war nun wach – und legte nach. Dahmani setzte sich auf außen stark durch, Hartmann umkurvte den erneut unglücklichen Sievers und schoss ein (31.). Nun kam jedoch der FCK auf. Die Pfälzer schnürten Köln ein, kamen durch Thiele (35.) und den Ex-Kölner Biada (44.) noch in der ersten Halbzeit zum Ausgleich. "Was der 1. FC Kaiserslautern nach dem 2:0 auf den Platz gebracht hat", so Koschinat zu dieser Phase, "das hat uns völlig an die Wand gedrückt." Im zweiten Abschnitt gelang es seinem Team, sich aus der Umklammerung zu befreien – Hartmann vergab zwei Großchancen: Erst scheiterte er völlig frei am FCK-Keeper, dann rutschte er bei einem an Yeboah verursachten Foulelfmeter (63.) aus und zielte deutlich über das Tor. Kurz vor Schluss folgte die kalte Dusche: Bergmann erzielte in der 88. Spielminute mit einem sehenswerten Freistoß die FCK-Führung. Doch an einem Abend wie diesem, hatte auch die Fortuna noch eine Antwort parat. Boné Uaferro schoss in der Nachspielzeit nach einem Eckball ein (90.+1).

"Sowas habe ich noch nie erlebt"

Dieses Spiel hatte Spuren hinterlassen, das war allen Beteiligten nach Spielende anzumerken. Erschöpft, aber hochzufrieden äußerte sich etwa Torschütze Uaferro: "Sowas habe ich noch nie erlebt. Das war ein einziger Kampf." Und weiter: "Wir haben sie schon einmal fast am Boden gehabt, sie sind stark wiedergekommen."

Ähnliches wusste sein Trainer auf der Pressekonferenz zu berichten. Letztlich sei das Unentschieden natürlich auch glücklich gewesen. "Trotzdem", so der Übungsleiter, "nehmen wir den Punkt natürlich wahnsinnig gerne mit. Und am Ende hat meine Mannschaft hier mal gesehen, wie so ein großes Stadion wirken kann." Die Fortuna etabliert sich mit dem Zähler im Tabellenmittelfeld und könnte mit einem Heimsieg gegen die Sportfreunde Lotte am kommenden Wochenende sogar zur Spitze aufschließen.

   

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